Schortens Der Wolf ist tot: Und zwar schon seit 1738. Der Heimatverein Schortens feiert das seit 1931 mit dem Güstkinnelbeer – so lädt er Mitglieder und Gäste dazu am Freitag, 1. November, in die Gaststätte „In’t Dörp“ ein.
Die Mitglieder des 1929 gegründeten Vereins „Freunde des Altertums der Gemeinde Schortens“ – heute Heimatverein Schortens – stellten 1931 den in Vergessenheit geratenen Wolfsgalgen am Klosterweg wieder auf. Der in der Nacht zum 21. November 1738 geschossene letzte Wolf in der Gegend war damals als Trophäe an einer Eiche aufgehängt worden. „Damals war der Wolf eine echte Bedrohung. Denn wenn in den Familien die wenigen Schafe und Ziegen gerissen wurden, war es oft existenzbedrohend“, so Rudi Rabe.
Heute gibt es eine andere Einstellung zum Wolf... Geblieben aus der ersten Feier von 1931 ist das Kinnelbeer, denn es sollte Branntwein und Rosinen geben wie bei der Geburt eines Kindes. Da es aber kein Kind gab, besann man sich auf das Wort „güst – trocken stehend“ und prägte den Begriff „ Güstkinnelbeer“.
Das Kinnelbeer wird bei der Feier vor dem Servieren von einer Jury mit der Schortenser Mühlenkönigin und der Prinzessin geprüft und nach positivem Befund zum Ausschank freigegeben. Der Sanitätsrat Dr. Schmeden hat dafür 1936 eine „Schale zur Benutzung beim Güstkinnelbeer mit silbernem Löffel und Löffelhalter“ geschenkt.
Das Wichtigste des diesjährigen Güstkinnelbeers ist die Ehrung von Vereinsjubilaren. Dazu gibt es Geselligkeit mit Unterhaltung mit Hermann Hohlen, plattdeutsche Geschichten von Christa Arntz und Horst Janßen sowie den 7. Teil des Rückblicks auf die 40er Jahre von Rudi Rabe.
Da Schnittchen, Tee und Kinnelbeer serviert werden, wird um Anmeldung unter Tel. 04461/82 182 gebeten.