OLDENBURG Die Zeitung – ein Medium von gestern? Weit gefehlt! In Oldenburg bewiesen am Freitag die Schülerinnen und Schüler der Haupt- und Realschule Eversten, dass die Zeitung noch lange nicht zum „alten Eisen“ gehört. Bei der Auftaktveranstaltung zu dem Projekt „Zeitung in der Schule“ („Zisch“), das die NWZ zusammen mit der Landessparkasse zu Oldenburg (LzO) und dem Aachener IZOP-Institut auf die Beine stellt, boten sie ein buntes Programm, das sich mit dem Medium beschäftigte. Von Sketchen bis zur Modenschau mit Kleidern und Hüten aus Zeitungen hatten sich die Jugendlichen viel einfallen lassen.
„Ich freue mich sehr über diese Auftaktveranstaltung und muss sagen, dass wir auch ein bisschen stolz sind“, freute sich Gaby Schneider-Schelling, Chefin vom Dienst bei der NWZ . Das Projekt findet nämlich seit 1991 ein Mal jährlich statt. 28 000 Schüler haben seitdem daran teilgenommen. In diesem Jahr sind es 74 Klassen mit 1613 Schülern aus der Stadt Oldenburg und dem Landkreis Cloppenburg.
Für sie alle wird die NWZ in den nächsten drei Monaten ein fester Teil ihres Lehrplanes. Die Jugendlichen werden aber nicht nur jeden Tag die Zeitung lesen, sondern als Nachwuchs-Reporter selbst Themen aufspüren und recherchieren. Jede Klasse schreibt einen Artikel, der in der NWZ veröffentlicht wird.
Dr. Jürgen Boy, der Schulleiter der Haupt- und Realschule war von dem Konzept des Projektes überzeugt: „Kritische Medienkompetenz ist für den modernen Menschen essenziell wichtig.“ Boy zeigte sich besorgt, dass inzwischen viel zu wenige Haushalte eine Zeitung abonnierten. Udo Unger, der Stabsbereichsleiter Vorstand der LzO, pflichtete ihm bei: „Ich halte Zisch für ein richtiges Fitnessprogramm.“
Die Schüler aus Eversten scheinen das genauso zu sehen. So sagte ein Mädchen, das am Freitag in einem Sketch eine Mutter spielte: „Hätte meine Tochter an dem Zisch-Projekt teilgenommen, wäre sie bestimmt nicht sitzen geblieben.“