und unseren Agenturen LATHEN - Vier Tage nach dem Transrapid-Unglück im Emsland mit 23 Toten verdichten sich die Hinweise auf mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen auf der Teststrecke. Dort wurde nach Angaben des Chefs der Betreibergesellschaft IABG, Rudolf Schwarz, bewusst auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen verzichtet. Mitarbeiter der Versuchsanlage hätten „vor ein bis zwei Jahren“ vergeblich den Wunsch geäußert, auch das Sicherheitskonzept für Sonderfahrzeuge wie Werkstattwagen auf technische Standards umzustellen, so Schwarz. Dann wäre das Unglück vom vergangenen Freitag mit 23 Toten und 10 Verletzten nicht möglich gewesen.
Die IABG habe damals jedoch nur ein Vorschlagsrecht gehabt. Zuständig für die Ablehnung sei der Inhaber der Betriebserlaubnis gewesen. Es sei jedoch heute nicht klar, wer das gewesen sei.
Der Osnabrücker Staatsanwalt Alexander Retemeyer wollte sich gestern gegenüber der NWZ mit Hinweis auf die laufenden Ermittlungen zu den Vorwürfen nicht äußern. Vorrangig seien zunächst „sehr behutsam geführte“ Befragungen der Zeugen des Unglücks.
Den Verantwortlichen für die Versuchsanlage drohen Entschädigungsklagen von Opfern und Angehörigen, die eine Berliner Kanzlei eingeschaltet haben. Es sei unklar, warum auf der Strecke heute mögliche Sicherheitsvorkehrungen nicht eingesetzt wurden, sagte Rechtsanwalt Walter Bergmann. Die Anwälte wollen parallel zu den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft eigene Untersuchungen anstrengen.
Unterdessen liefen die Vorbereitungen für die Trauerfeier an diesem Mittwoch in Lathen. Dazu erwartet wird auch Bundespräsident Horst Köhler.
Niedersachsen, s.6