Oldenburg Die EWE Baskets Oldenburg hatten am Dienstagnachmittag zu einer Pressekonferenz eingeladen. Fast eine Stunde lang gaben Geschäftsführer Hermann Schüller, Trainer Mladen Drijencic und Sportmanager Srdjan Klaric Auskunft über die abgelaufene Hauptrunde in der Basketball-Bundesliga und die bevorstehenden Playoffs. Die Nachricht des Tages hatten sich die Verantwortlichen aber für den Schluss aufgehoben: Beinahe beiläufig verkündete Schüller die Vertragsverlängerungen mit den Leistungsträgern Chris Kramer und Brian Qvale und sorgte für verblüffte Gesichter unter den Journalisten.
Wenige Tage vor dem ersten Viertelfinalspiel gegen RP Ulm an diesem Sonnabend (17.30 Uhr/große EWE-Arena) landeten die Baskets damit einen echten Coup, der die Euphorie rund um den Hauptrunden-Zweiten weiter wachsen lassen dürfte. Aufbauspieler Kramer unterschrieb für ein weiteres Jahr bis 2017, Center Brian Qvale verlängerte seinen Vertrag gar um zwei Jahre bis 2018.
„Wir sind sehr froh, dass wir die beiden auch im nächsten Jahr hier sehen werden“, meinte Schüller. Dem Ziel, Kontinuität im Kader zu schaffen, sei man durch die Weiterverpflichtungen einen Schritt näher gekommen.
Geführt hatte die Verhandlungen in erster Linie Sportmanager Klaric, der sich erleichtert zeigte: „Wir sind stolz, dass sich zwei Akteure mit dieser hohen Qualität bereits frühzeitig für eine weitere Zusammenarbeit mit uns entschlossen haben.“
Qvale und Kramer sind Schlüsselspieler im Team von Trainer Mladen Drijencic und tragen mit ihren überragenden Leistungen einen erheblichen Anteil an der erfolgreichen Saison der Oldenburger. Publikumsliebling Kramer, der in seine fünfte Spielzeit im Baskets-Trikot gehen wird, entwickelte sich unter Drijencic weiter und überzeugt nicht mehr nur als kampfstarker Dampfmacher, sondern auch als Spielgestalter.
Durchschnittlich 10,1 Punkte, 5,2 Vorlagen und 4,6 Rebounds in dieser Saison sind die statistischen Belege dieser Entwicklung. „Was Chris leistet, ist Wahnsinn. Ich weiß nicht, ob er schon einmal so gut gespielt hat wie er es seit Januar tut“, schwärmte Drijencic vom 28-Jährigen.
Qvale war im vergangenen Sommer vom türkischen Erstligisten Tofas Bursa nach Oldenburg gewechselt und glänzt seitdem unter dem Korb mit Durchsetzungsvermögen, Wendigkeit und dem richtigen Gespür für die Situation. Mit 15,5 Punkten pro Spiel bei einer durchschnittlichen Einsatzzeit von 25:48 Minuten ist Qvale der effektivste Spieler der gesamten Liga.
Dass diese Leistungen auch anderen Clubs nicht verborgen blieben, liegt auf der Hand. „Es waren große Vereine aus ganz Europa an Chris und Brian interessiert“, berichtete Klaric. Die US-Amerikaner hätten anderswo mehr verdienen können, betonte der Manager: „Sie haben aber nicht nur aufs Geld geschaut. Die beiden identifizieren sich total mit dem, was wir hier bisher geleistet haben.“
„Die Spieler wissen, was sie an Oldenburg haben“, meinte Schüller: „Sie fühlen sich hier wohl.“ Gleichwohl musste der Club auch in die Tasche greifen, um die Stars zum Bleiben zu bewegen. Wie tief, wollte Schüller nicht verraten. „Ein kleines bisschen“ seien die Gehälter erhöht worden, sagte er schmunzelnd.
In Qvale, Kramer, Dominic Lockhart, Jan Niklas Wimberg, Marko Bacak, Philipp Schwethelm, Rickey Paulding, Robin Smeulders und Vaughn Duggins stehen neun Akteure bei den Baskets für die nächste Spielzeit unter Vertrag.