BERNE - Felix Eikmeier ist ein sportlicher Typ. Kanupolo spielt er bereits seit sechs Jahren. Und doch hatte der 19-Jährige nun den Muskelkater seines Lebens: Beim Probetraining für die Aufnahme in die Nationalmannschaft musste er zeigen, was er drauf hat.
„Kraft, Ausdauer, Fahr- und Wurfübungen musste man bestehen“, erzählt er. 32 hochmotivierte Bewerber aus ganz Deutschland waren dabei. Acht wurden für die Nationalmannschaft gebraucht. Und der Berner von TuS Warfleth setzte sich durch: Bereits im September wird er bei der Kanupolo-Europameisterschaft in Madrid dabei sein.
Viele Vorbereitungsturniere
Dafür haben auch schon einige Vorbereitungsturniere stattgefunden, so zum Beispiel Wettkämpfe in Essen, in Mechelen in Belgien und in St. Omer in Frankreich. Auch bei diesen Spielen wurden die Kandidaten für die Nationalmannschaft noch einmal getestet. „Am Ende waren wir noch zehn, acht blieben übrig. Dass ich es schaffe, hätte ich zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht. “
Für die anstehenden wichtigen Wettkämpfe in Madrid übt Felix viermal die Woche. „Oft muss ich allein aufs Wasser“, erzählt er. Am Wochenende geht es dann oft zum Training mit seiner neuen Mannschaft – an wechselnden Standorten in ganz Deutschland. „Dafür und für Wettkämpfe nehme ich extra Urlaub“, sagt der 19-Jährige, der bei der Firma Rodiek in Lemwerder eine Ausbildung zum Tischler macht.
Zu Turnieren – wie jetzt zu den Vorbereitungsspielen – fährt der Bundesligaspieler oft mit seinen Eltern. „Ohne sie würde ich das gar nicht schaffen“, weiß er. Keiner seiner neuen Mannschaftskollegen wohnt in der Nähe.
Großer Traum
In der U-21-Nationalmannschaft kann Felix Eikmeier noch zwei Jahre spielen. Dann will er ins Team der Erwachsenen wechseln. Ein großer Traum – der viel Einsatz erfordert. „Man muss sich größtenteils selbst finanzieren. Teilweise bekommt man Fahrtgeld“, erzählt er. Der Sport werde nicht groß gefördert, da er nicht olympisch sei.
Doch Opfer bringt der 19-Jährige gern. „Ich mache es einfach gern. Und schon wenn ich daran denke, gleich loszulegen, bekomme ich ein Kribbeln. Man kann sich beim Kanupolo richtig austoben, weil es so kraftaufwendig ist“, erzählt er. Seinen Einsatz bei er Europameisterschaft in Madrid wird man nicht live verfolgen können. Das Fernsehen überträgt die Veranstaltung nicht. Die stärksten Gegner in Madrid sind Italien und Frankreich. Aber Felix Eikmeier ist zuversichtlich: „Wir haben den besseren Teamgeist.“