Bremen Was haben der 1. FC Nürnberg, VfB Stuttgart, Hannover 96, SC Freiburg und Mainz 05 gemeinsam? Sie alle gehören zu den kleineren Mannschaften der Fußball-Bundesliga, die ersten drei Vereine stehen aktuell mitten im sportlichen Überlebenskampf. Alle fünf Clubs verbindet aber noch etwas: Sie haben Werder Bremen in dieser Saison schon Punkte abgeknöpft.
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Genau hier liegt einer der Hauptgründe, warum die Bremer auf dem zehnten Tabellenplatz stehen anstatt deutlich lauter an die Tür nach Europa zu klopfen. Auf starke Auftritte gegen ambitionierte Gegner wie beim 3:1 gegen Berlin, beim 2:0 gegen Wolfsburg, beim 2:0 auf Schalke oder auch bei den beiden Unentschieden gegen Hoffenheim (1:1) und Frankfurt (2:2) folgt zu oft ein Leistungsabfall gegen die „Kleinen“ – wie nun in Nürnberg gesehen. Dass Werder zudem gegen Top-Teams wie München (1:2), Dortmund (1:2) oder Leipzig (2:3) teils mitreißenden Fußball zeigt, verstärkt den Eindruck, dass Bremen sich gegen die „Großen“ der Liga leichter tut.
Liegt es daran, dass Werder gegen offensive Gegner mehr Räume bekommt, um eigene Stärken auszuspielen? Oder sind die Profis gegen die namhaften Gegenspieler motivierter? Florian Kohfeldt monierte nach dem mauen Auftritt im Frankenland, dass seine Spieler sich nicht von „von Highlight zu Highlight hangeln“ dürfen. Samstagabends gegen Frankfurt gebe es genauso viele Punkte wie samstagnachmittags in Nürnberg. Ein Problem mit der Einstellung wollte der Trainer nicht ausmachen, vielmehr handele es sich um einen Teil der Entwicklung: „Und die tut heute weh.“
Insgesamt zeigt diese Saison, dass Werder noch nicht so weit ist, lösbare Aufgaben souverän zu meistern. Sich diese Qualität zu erarbeiten, ist der nächste Schritt auf der Entwicklungsebene. Trotz aller Aussetzer steht die Tür nach Europa noch immer ein Stück offen. Mit jedem Patzer gegen die „Kleinen“ fällt sie jedoch weiter zu.