Bümmerstede - Mit der „Bümmersteder Sandhölle“ hat Katharina Voigt eine Rechnung offen: Als Oldenburgs Marathon-Rekordhalterin vor fünf Jahren beim Airborne Fit-Run auf dem Truppenübungsplatz in Bümmerstede an den Start ging, lief alles zunächst super. Lange war die VfLerin sogar auf Siegkurs – bis ein zerrissenes Flatterband dafür sorgte, dass sie drei Kilometer in die Irre lief und sich am Ende mit Platz zwei zufriedengeben musste. Den verpassten Sieg möchte sie in diesem Jahr natürlich nachholen.

Überhaupt ist die 32-Jährige gern in unwegsamem Gelände unterwegs. Neben dem Airborne Fit Run stehen der Fisherman’s Friend Strongman Run und der Braveheart Battle in ihrer läuferischen Vita. Dies ist wenig überraschend, betrachtet man Voigts läuferische Wurzeln. Während die meisten Läufer ihre ersten Wettkampferfahrungen bei Volks- und Straßenläufen machen, waren es bei der ehemaligen Dressurreiterin Crossläufe.

„Ich bin schon immer viel gelaufen, aber erst während meiner Polizeiausbildung hat ein Trainer mein Talent entdeckt und mich gefördert“, erzählt die VfLerin: „Dabei haben mir Crossläufe von Anfang an riesigen Spaß gemacht – und das ist bis heute so geblieben“, erinnert sich die mehrfache Landesmeisterin im Crosslauf an ihre Anfänge zurück.

Wenige Monate nach ihrem Eintritt in den Polizeidienst nahm sie Anfang 2007 erstmals an einem Crosslauf teil. Seitdem startet sie regelmäßig bei Polizeimeisterschaften auf Landes- sowie Bundesebene.

Da es im Sommer kaum Crossläufe gibt, wich sie ins Stadion aus und versuchte sich auf der Bahn über die Mittelstrecken. Aber auch bei Volksläufen lief sie mit. Im Jahr 2011 ging Voigt in Berlin erstmals bei einem Marathon an den Start. Die 42,195 Kilometer absolvierte sie in 3:47 Stunden. „Berlin war eher ein Erlebnis zum Abgewöhnen, da ich mehrfach austreten musste“, erzählt sie.

Seitdem lief sie dennoch vier weitere Marathons. Es ist aber gut möglich, dass Hamburg 2015, als sie in 3:10:06 Stunden Oldenburger Rekord lief, ihr letzter Marathon gewesen ist. Hüftprobleme zwangen sie wieder auf kürzere Distanzen.

Nach dem Motto „Back to the roots“ sah man sie in dieser Saison hauptsächlich auf der Bahn. Mit Erfolg: Über 800 und 1000 Meter führt sie die Landesbestenliste der Klasse W 30 an. „Ich habe ein wenig die Lust am langen Laufen verloren. Mittelstreckentraining ist abwechslungsreicher und interessanter“, erzählt die Läuferin aus Winsen/Luhe.

So will sie sich auf die Distanzen zwischen 800 und 3000 Meter konzentrieren, aber auch an der Stadionrunde würde sie sich gern einmal versuchen. „Obwohl ich weiß, dass das sehr hart werden wird“, grinst sie – jedoch auf eine ganz andere Weise wie der Airborne Fit Run in der Sandhölle am Samstag.