Edewecht - Strahlende Gesichter bei vier jungen Leuten: Melanie Franzen, Ann Christin Schuchhardt, Dominik Kruse und Sarah-Louisa Meilahn haben es geschafft. Sie sind die ersten Handwerksgehilfen, die nach einer zweijährigen Qualifizierung im Berufsbildungszentrum Ammerland der Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit (GPS) die Prüfung geschafft haben. Manfred Kurmann, Präsident der Handwerkskammer Oldenburg, ließ es sich nicht nehmen, zur Übergabe der Zertifikate nach Edewecht zu kommen. Gemeinsam mit Torsten Enneking unterzeichnete er die Dokumente.
Arbeit in der Region
„Ihr gehört jetzt dazu“, rief Kurmann den jungen Menschen zu. Mit ihren Fähigkeiten im Umgang mit Holz oder Metall gehörten sie jetzt zu den Handwerkern. Wertschätzend sichtbar werde das im kommenden Jahr, wenn sie gemeinsam mit angehenden Gesellen an der öffentlichen Freisprechung teilnähmen. Das hatte zuvor Andreas Speckmann, Kreishandwerksmeister der Kreishandwerkerschaft Ammerland, zugesagt.
In kleinen Redebeiträgen würdigten neben Kurmann auch Vertreter der GPS die Leistungen der jungen Menschen und die gute Zusammenarbeit zwischen dem Berufsbildungszentrum und der Handwerkskammer. In Zeiten des Fachkräftemangels auch im Handwerk werde die ergänzende Arbeit der Gehilfen immer wichtiger.
Außerdem sei die Qualifizierung zum Handwerksgehilfen vielleicht erst ein Anfang. Einige Teilnehmer schmiedeten bereits Pläne, wie es weitergehen könnte.
Heinz Madderken, Leiter des BBZ Ammerland, hob hervor, dass alle vier Gehilfen bereits Arbeitsplätze in regionalen Betrieben haben.
Begleitung
Eine Teilnehmerin hat eine feste Anstellung mit Hilfe des „Budget für Arbeit“ bekommen. Die drei anderen arbeiten zunächst als Teilnehmer des Programms „Vielfalt leben“ auf Außenarbeitsplätzen der GPS-Werkstätten, wo sie von Arbeitsbegleitern unterstützt werden. Er dankte seinen Kollegen Johannes Bruns, Ansgar Fenner und Raimund Sattler, die die Teilnehmer zur Prüfung geführt hätten.
Torsten Enneking, Leiter der Beruflichen Bildung bei der GPS, betonte, dass damit bewiesen sei, dass eine Qualifizierung im Berufsbildungszentrum nicht automatisch in eine Werkstatt für behinderte Menschen führe. Alle Teilnehmer im BBZ würden so begleitet, wie es die Qualifizierungspläne für den Handwerksgehilfen verlangen. Am Schluss stelle sich nur die Frage, ob eine Anmeldung zur Prüfung Aussicht auf Erfolg habe.