Bookholzberg - Draußen entspanntes Beachvolleyball wie an der Copacabana, drinnen brasilianische Rhythmen und der Duft von peruanischen Spezialitäten: Ein Hauch von Südamerika wehte am Freitag durch die Schule an der Ellerbäke. Drei Projekttage lang hatten die rund 400 Schüler gebacken und gebastelt, getanzt oder gekocht wie in Südamerika. Jetzt wurden die Resultate gezeigt.
Rund 30 verschiedene Projekte hatten zur Wahl gestanden, berichtete Manuela Ehrt, Pressebeauftragte der Schule. Einer der Renner unter den Angeboten: Futsal, ein Variante des Hallenfußballs.
Auch bei anderen Bewegungsangeboten war das Interesse groß. Ein Beispiel: Capoeira. Der gebürtige Brasilianer und Capoeira-Meister Obelio Araujo sowie Matthias Schulden aus Oldenburg waren an die Ellerbäke gekommen und brachten 25 Schülern die brasilianische Kampfkunst bei. Dass die Bewegungen einem Tanz ähneln, sei kein Zufall, erklärte Schulden: Capoeira sei in der Kolonialzeit von Sklaven entwickelt worden, die tänzerischen Elemente seien Tarnung gewesen.
Während Araujo und Schulden mit Berimbau (einem Musikbogen) und Pandeiro (einem Tambourin) den Auftritt der Capoeira-Gruppe begleiteten, kümmerten sich Maurice, Franjo und Nick an ihrem Stand ums leibliche Wohl der Gäste. „Scharf oder mild?“ war hier die zentrale Frage, denn die Gruppe um Lehrer Nils Martfeld hatte den Eintopf „El locro Argentino“ in zwei Varianten gekocht. „Scharf“ sei eindeutig gefragter, sagte der zwölfjährige Nick. Auch Schulleiterin Daniela Feldhaus probierte. „Genau das perfekte Maß an Schärfe“, bescheinigte sie den Köchen.
Mit der Situation der Menschen in Südamerika hatte sich Bente, elf, mit ihrer Gruppe befasst. Herausgekommen war ein „Hungertuch“, auf dem die Schüler symbolisch eine arme und eine reiche Welt darstellten, durch eine Mauer getrennt.
Und ein Fazit der Projekttage? „Nach einem langen Schuljahr war bei vielen Schülern die Luft raus“, so Manuela Ehrt. Die Projekttage hätten in dieser Situation „noch mal ein Feuer entfacht“.