Vechta - Es war die letzte Minute im Duell zwischen Rasta Vechta und dem MBC aus Weißenfels, die den Saisonverlauf beider Basketball-Bundesligisten seit dem Hinspiel im November widerspiegelt. Jacob Doerksen (mit 18 Punkten bester Rasta-Werfer) hatte gerade zum 67:67 ausgeglichen. Zweimal hatte William Conroy dann noch mit Freiwürfen die Gelegenheit, den Spielstand auszugleichen.

Zweimal traf er nur einen von zwei Versuchen. Letztlich unterlag das Team von Trainer Pat Elzie 70:72 (15:15, 21:26, 15:17, 19:14), es war die achte Niederlage in Folge. „Die Verunsicherung ist der Mannschaft ziemlich deutlich anzusehen“, sagte er und bescheinigte dem Gegner eine „Siegermentalität, die uns fehlt“.

Dem Aufsteiger gelangen seit dem Hinspiel nur drei Siege, Vechta ist auf Rang 17 abgerutscht und kämpft um den Klassenerhalt. Die Wölfe feierten im gleichen Zeitraum neun Erfolge und haben als Neunter noch alle Chancen, die Play-Offs zu erreichen.

„Wir haben nicht unverdient gewonnen, weil wir über weite Strecken des Spiels einen Tick besser waren“, sagte MBC-Coach Silvano Poropat. „Wir schaffen es jetzt, solche Spiele nach Hause zu bringen.“ Elzie hingegen entschuldigte sich bei den Fans, „die uns ganz toll unterstützt haben. Unsere Leistung war diesen Fans nicht würdig.“

In der Tat war das Rasta-Spiel lange Zeit unansehnlich. Sieben Ballverluste leisteten sich die Gastgeber allein im ersten Viertel (15:15), bis zur Pause ließen die Quote aus dem Feld (41 Prozent), von der Dreier- (13) und von der Freiwurflinie (56) arg zu wünschen übrig. Dank des starken Marcus Hatten (24 Punkte, 13 davon im zweiten Viertel) führten die Gäste vor dem Seitenwechsel 41:36.

Erst nach fünf Minuten gelang Rasta ein Korb im dritten Viertel, der Rückstand betrug zeitweise 13 Zähler (38:51). „Dann hat Vechta einige Dreier getroffen, Herz gezeigt und sich kämpferisch gesteigert“, beschreibt Poropat die folgenden Minuten. Aus einem 53:62-Rückstand (33. Minute) wurde eine 63:62-Führung (36. Minute) – der ausverkaufte Rasta-Dome stand Kopf. Zwar zeigte Angelo Caloiaro sieben Sekunden vor Schluss Nerven von der Freiwurflinie. Doch er schnappte sich seinen Rebound, wurde gefoult, machte es besser und netzte zum 72:69 ein. Es war die Entscheidung gegen die Gastgeber, die weiterhin Vorletzter sind. „Es sind noch neun Spiele, wir müssen weiter an uns glauben“, sagte Elzie.

Ob und wie Rashad Bishop und Brandon Bowman dabei mit von der Partie sein werden, ist unklar. Bishop knickte vor der Pause um und blieb in der Kabine. Bowman konnte aufgrund einer schmerzhaften Oberschenkelzerrung gar nicht erst mitwirken.

Vechta: Butts (5 Punkte), Doerksen (18), Krause (3/1 Dreier), Stückemann (6/2), Conroy (4), Igbavboa (2), Mädrich (12/2), Bishop (2), Weber (4), Rudowitz, Williams (14/1).

Weißenfels: Schwarz, Hatten (24/1), Pantelic (5/1), Cuffee (6), Leutloff, Hain, Parker (17/1), Clay (1), Caloiaro (10/1), Meiers (9).

Zweier: 46 % (17/37) - 60 % (21/35). Dreier: 27 % (6/22) - 24 % (6/25). Freiwürfe: 56 % (18/32) - 63 % (12/19). Rebounds: 44 - 36. Assists : 12 - 11. Ballverluste: 12 - 9.