Oldenburg Jantje Gerdes-Führup konnte ihr Glück kaum fassen. „Dass wir hier wieder gewinnen, ist einfach unglaublich“, sagte die Mannschaftsführerin der TG Bad Zwischenahn und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Am späten Freitagabend – die Entscheidung fiel erst gegen 23 Uhr – stand fest, dass die Ammerländerinnen zum zweiten Mal in Folge die Dressurprüfung für Vereinsmannschaften um den Preis der Öffentlichen Versicherungen Oldenburg beim Agravis-Cup für sich entschieden hatten. Zweiter wurde – ebenfalls zum zweiten Mal in Serie – der RFV Saterland (Kreis Cloppenburg) vor dem RV Bettingbühren (Kreis Wesermarsch).
„Es fühlt sich super an. Wir waren schon aufgeregt vor dieser Kulisse. Heute werden wir richtig feiern“, sagte Gerdes-Führup. Weil es zu Beginn der Dressur kurz Probleme mit der Musik gegeben hatte, war das Quartett bestehend aus Ann-Sophie Lückert, Heike Grätz, Rieke Kahlen und Maximilane Koch „am Anfang etwas durcheinander“, wie die Mannschaftsführerin erklärte: „Aber sie haben sich schnell gefangen und das toll gemacht.“ Von den Richtern gab es die Gesamtnote 16,8.
Erneut entwickelte sich die Mannschaftsdressur mit 14 Teams aus dem Nordwesten zu einem stimmungsvollen Höhepunkt in der großen EWE-Arena. Jeder Verein hatte seinen eigene Fangruppe mitgebracht. Mit Transparenten und Sprechchören unterstützen die Anhänger ihre Teams.
Seinen Teil zur Atmosphäre trug die traditionelle „Phonewertung“ bei. Hier wurde die Lautstärke der jeweiligen Fangruppen gemessen – und auch hier gab es eine Titelverteidigung. Die stimmgewaltigsten Anhänger kamen aus dem Saterland, was dem Reit- und Fahrverein 1000 Euro Prämie einbrachte.
Ein Kuriosum gab es zu Beginn: Die ersten beiden Vereine (RC Hude und RuFC Dinklage) mussten in einem verkürzten Viereck starten, das falsch aufgestellt war. „Die Schrittfolgen passten nicht mehr, das ist mir gleich aufgefallen“, sagte Hudes Mannschaftsführer Lutz Harfst. Nachdem der Fauxpas gemeldet war, ging es regulär im 20x40 Meter großen Viereck weiter.
Die beiden betroffenen Teams zeigten indes großen Sportsgeist und verzichteten unter großem Applaus von den Rängen auf einen Einspruch. „Wir sind total zufrieden. Ich war das erste Mal dabei, es war ungewohnt und heftig aufregend, hat aber viel Spaß gemacht“, sagte Merle Harfst vom Reitclub Hude.