PARIS Fast 15 000 Tennisfans in Paris haben Roger Federer in einem begeisternden Fünfsatz-Krimi ins Endspiel der French Open getragen. In 3:28 Stunden kämpfte sich der Schweizer im Halbfinale zu einem 3:6, 7:6 (7:2), 2:6, 6:1, 6:4-Sieg über Juan Martin Del Potro aus Argentinien und greift an diesem Sonntag (14.30 Uhr/Eurosport) gegen Robin Söderling aus Schweden nach seinem letzten noch fehlenden Grand-Slam-Titel.
Mit dem 14. Erfolg bei einem der vier großen Turniere würde er zudem mit Rekordhalter Pete Sampras aus den USA gleichziehen und als sechster Spieler der Tennisgeschichte die Grand-Slam-Kollektion komplett machen. „Ich bin total zufrieden. Aber dieses Spiel wird mir nur lange in Erinnerung bleiben, wenn ich auch das Finale gewinne“, sagte Federer, den die Zuschauer mit „Roger, Roger“-Sprechchören anpeitschten. In den vergangenen Jahren war der 27-Jährige jeweils knapp gescheitert, als er 2005 im Halbfinale und 2006 bis 2008 jeweils im Finale gegen Nadal verlor.
Während der großartig aufspielende Del Potro mit Tränen in den Augen traurig in die Kabine verschwand, freute sich Federer schon auf ein „außerordentliches Match“ gegen Söderling: „Er hat es verdient im Finale zu stehen. Er hat Rafael Nadal geschlagen.“
Söderling, der im Achtelfinale sensationell den großen Federer-Rivalen und viermaligen Turniersieger aus Spanien aus dem Turnier geworfen hatte, gewann 6:3, 7:5, 5:7, 4:6, 6:4 gegen Fernando Gonzalez aus Chile. Nach ebenfalls 3:28 Stunden verwandelte Söderling mit einer krachenden Vorhand seinen ersten Matchball. „Ich war einfach nur erleichtert, als es vorbei war. Aber das schwierigste Match des ganzen Turniers liegt noch vor mir“, sagte Söderling.