Oldenburg - Wenn zwei gegnerische Fußballtrainer in der Analyse eines Spiels übereinstimmen, waren die 90 Minuten davor vermutlich eine klare Angelegenheit. Und so hatten Gästecoach Torsten Fröhling von Weiche Flensburg und Fuat Kilic vom VfB Oldenburg nach der Regionalligapartie am Marschweg am Sonntagnachmittag auch keinen Anlass für abweichende Interpretationen. „Der VfB hat verdient gewonnen“, sagte Fröhling: „Wir haben dagegen zu viele Fehler gemacht.“ Sein Gegenüber Kilic nickte in der Pressekonferenz bei nahezu jedem Satz, den Fröhling nach dem 2:0-Heimerfolg der Oldenburger aussprach. „Ich kann mich den Worten nur anschließen“, sagte der VfB-Coach nach Fröhlings Ausführungen.
2397 Zuschauer
Durch den Erfolg der Oldenburger (es war im dritten Spiel der erste in diesem Jahr) hält das Team zumindest den Kontakt zur Spitzengruppe. Der Rückstand auf Tabellenführer Hannover 96 II beträgt allerdings schon 13 Punkte.
Großen Anteil am Heimsieg vor 2397 Zuschauern, die am Marschweg höchst unangenehme äußere Bedingungen ertrugen, hatte der jüngst von Alemannia Aachen zum VfB gekommene Elsamed Ramaj. Er beackerte die linke Seite des schwer zu bespielenden Rasens und brachte die Gastgeber in der 45. Minute verdient in Führung. „Es fühlt sich natürlich sehr gut an, wenn man gleich im ersten Heimspiel ein Tor erzielt“, sagte der 27-Jährige: „Ich bin sehr, sehr zufrieden.“ Zum Einsatz gekommen war Ramaj bereits bei der 2:3-Niederlage der Oldenburger bei SV Meppen am 7. Februar, nun feierte er seine Heimpremiere. Gleiches galt für den in der Winterpause vom OSC Bremerhaven nach Oldenburg gekommenen Anouar Adam, der ebenfalls in der Startelf stand.
Ramaj, Adam und ihre Teamkollegen waren über 90 Minuten hinweg stets den berühmten Tick bissiger und entschlossener als die Gäste aus Schleswig-Holstein. Allerdings müssen sich die Oldenburger den Vorwurf gefallen lassen, viel zu fahrlässig mit den eigenen Möglichkeiten umgegangen zu sein. Lediglich ein weiterer Treffer – Kamer Krasniqi verwandelte in der 63. Minute einen Handelfmeter – gelang den Gastgebern, die es bei teilweise kuriosen Szenen vor dem Flensburger Tor nicht fertigbrachten, den Ball noch weitere Male einzuschießen. „Auweia, wir hatten heute Chancen für sechs, sieben Tore“, sagte dann auch VfB-Akteur Nico Knystock: „Ich finde, wir haben trotzdem ein gutes Spiel gemacht. Alle haben richtig Gas gegeben, haben das Wetter und auch die Platzverhältnisse angenommen.“
Samstag beim HSV II
Die Gäste hatten in der Schlussphase einen Spieler weniger auf dem Feld. Der einst beim VfL Oldenburg ausgebildete Pelle Hoppe sah in der 75. Minute die Gelb-Rote Karte. Am kommenden Samstag haben die Oldenburger die Chance, etwas dichter an die Spitzenmannschaften heranzurücken. Um 13 Uhr spielt die Kilic-Elf beim aktuellen Tabellenelften Hamburger SV II.
Oldenburg: Peitzmeier - Deichmann, Schröder, Adam - Krasniqi (90.+1 Appiah), Demaj (85. Buchtmann), Käuper (80. Plume), Ramaj (69. Loubongo), Schäfer (78. Brand), Knystock - Ziereis.
Flensburg: Heim - Fölster, Pfeil, Rehfeldt - Cherif (83. Thomsen), Schleemann (46. Behrmann), Hartmann, Hoppe - Ehlers (55. El-Kandoussi), Guder (64. Schmidt), Kieselbach (64. Brügmann).