Alexandersfeld - So viel Lob bekommt ein BMX-Sportler sonst nur nach einem besonders gelungenen Trick: Sven Römer, Vorstandsmitglied des Vereins „Backyard“, überzeugte den Sportausschuss des Stadtrates mit der Präsentation des Konzeptes für die am Alexandersfeld geplante BMX- und Skatehalle. Die Stadt will die Tennishalle des Post SV ab Oktober als neues Domizil für Rollsportler anmieten.

„Sehr beeindruckt“ zeigte sich Rita Schilling (Grüne), die gar von einem „Schatz für Oldenburg“ sprach. „Toll“ fand Hans-Georg Hess (CDU) das Vorgestellte, Heinz Backhaus (SPD) konstatierte eine „erfreuliche Entwicklung im Rollsport“, die für ihn einem „Wunder“ gleichkommt: Dass die beiden beteiligten Vereine – neben „Backyard“ ist der 1. Oldenburger Skateboardverein (OSV) im Boot – gemeinsame Sache machen, daran hätte er vor fünf Jahren nicht zu träumen gewagt. Ähnlich erstaunt äußerte sich Hess.

Römer erläuterte, dass beide Vereine zum 30. Juni miteinander verschmelzen. Trägerverein werde „Backyard“ sein, der die Longboard-Sparte vom OSV übernehme. Der Skateboardverein werde sich auflösen, so Römer. Die 1800 Quadratmeter große Hallenfläche werde in einen Skateboard- und einen BMX-Bereich aufgeteilt, um den täglichen Betrieb beider Sportarten zu gewährleisten. Für die Ausstattung wurde in einem Planungstreffen eine Wunschliste mit Geräten und Rampen erstellt. Investitionsmittel in Höhe von 250 000 Euro stehen im Haushalt zur Verfügung.

„Am neuen Standort möchten wir unsere Sportarten deutlich professioneller fördern als bisher“, kündigte Römer an. Die Betreuung werde eine Vollzeitkraft als Leitung übernehmen. Eine Teilzeitkraft soll als Hausmeister fungieren und sich um technische Dinge kümmern. Zwei Aushilfen sowie ehrenamtliche Trainer, Übungsleiter und Helfer komplettieren das Personal. Neben dem normalen Trainingsbetrieb, der wochentags von 16 bis 22 Uhr, sonnabends von 10 bis 22 Uhr und sonntags von 10 bis 20 Uhr geplant ist, sollen Sommer- und Wintercamps sowie viermal im Jahr Jams und Contests veranstaltet werden. Dem Schulsport soll die Halle vormittags von 7.45 bis 15 Uhr zur Verfügung stehen. „Entweder stellen wir die Trainer oder wir schulen vorher die Lehrer“, plant Römer. Im Ausschuss traf dieses Vorhaben auf große Begeisterung.

Sportamtsleiterin Christiane Cordes sagte, man nehme Bedenken aus Reihen der Anwohner, die sich vor Lärm fürchten, sehr ernst. Um das zu klären, wolle die Stadt ein nur auf die Halle bezogenes Schallschutzgutachten erstellen lassen.