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Eishockey Nachwuchs lernt vom Olympiasieger

Sande - Wenn es bitter kalt ist, machen es sich die meisten vor der Heizung gemütlich. Nicht aber Eishockeyspieler, denn Kälte gehört zu ihrem Sport. Diesen haben in Sande nun auch viele Kinder für sich entdeckt. Seit der Wiederbelebung des Spiels mit dem Puck in der Region versammeln sich immer mehr in der Jugendtrainingseinheit um Star-Trainer Sergey Yashin. Denn Jugendarbeit beim ECW Sande ist Chefsache. „Es macht mir Spaß, die Kinder zu trainieren“, erzählt Yashin, der sonst die erste Männermannschaft in der Landesliga von Erfolg zu Erfolg führt, früher aktiv auf den Weltbühnen dieses Sports zu Hause war und unter anderem 1988 mit der russischen Nationalmannschaft Olympiasieger wurde.

Klare Ansagen

„Wir lernen sehr viel von unserem Trainer“, weiß Collin Hurbanek die Erfahrung zu schätzen. Auch seine Teamkameraden haben großen Respekt vor dem Mann mit den klaren Ansagen. Als Yashin die Eisfläche betritt, kommen die Kinder zu ihm. Dann geht es los: Rundenlaufen, Sprinteinheiten, das richtige Hinfallen üben – der Nachwuchs spult das Aufwärmprogramm routiniert ab, während der Trainer die ersten Übungen aufbaut.

Im Slalom geht es um alte Autoreifen: Erst ohne Spielgerät, anschließend mit. Vorwärts und rückwärts. Rund 20 Kinder füllen derzeit die Eisfläche, davon etwa acht im Alter von zehn Jahren. Diese Gruppe wird am 26. März auch erstmals an einem Jugendturnier bei den Weserstars in Bremen teilnehmen. „Man kann nicht immer nur trainieren“, begründet Yashin und freut sich, dass seine jungen Spieler bald auch einmal einen richtigen Gegner vor der Brust haben. Auf einem kleinen Feld, etwa einem Drittel der großen Eisfläche, spielen sie dann drei gegen drei, bis nach einer Minute die Reihen gewechselt werden.

Dafür lässt der Trainer seine Schützlinge schon einmal probeweise in Teams auf kleine Tore spielen, während er mit einer anderen Gruppe am technischen Feintuning arbeitet. Egal ob Schlägerhaltung oder Laufbewegung, alles gilt es zu erlernen.

Mitten im Training kommt ein kleiner Junge auf die Eisfläche, der zum ersten Mal in Schlittschuhen läuft. Natürlich greift der Trainer auch dort ein und kümmert sich um dessen ersten Schritte auf dem Eis. „Die Jugend ist sehr wichtig für den Verein“, begründet er: „Hier wird auch viel für die Kinder getan.“ In Zukunft sollen auch noch andere Vereinsmitglieder oder Spieler eine Trainerlizenz erwerben, damit noch detaillierter trainiert werden kann.

Die letzten Minuten des Trainings werden genutzt, um auf dem großen Feld zu spielen. Stürzen sich oft noch alle Kinder auf den kleinen runden Gummipuck, lassen sich teilweise auch erste Spielzüge erkennen. Einige Sportler bringen bereits Erfahrungen vom Inlinehockey mit, die Bewegungen fallen ihnen daher nicht schwer – so ist es auch bei Collin.

Der Achtjährige hat früher auch mal Fußball gespielt, doch Eishockey gefällt ihm deutlich besser: „Den Körpereinsatz und die Härte auf dem Eis finde ich sehr gut!“ Die Begeisterung dafür liefert ihm auch sein Vater, der bei den erwachsenen Jadehaien das Kapitänsamt bekleidet. Dort schaut Collin natürlich immer zu, denn schließlich gehört sein Vater, neben einem bekannten Spieler aus der nordamerikanischen Profi-Liga NHL, zu seinen Vorbildern. Doch wenn es nach ihm geht, möchte er später nicht nur in Sande bleiben: „Mein Traum ist es, einmal NHL zu spielen!“

Große Träume

Damit dieser Traum in Erfüllung geht, bedarf es noch viel Spielpraxis. Die bietet sich nun auch mit dem ersten Turnier, auf das sich Collin und seine Mitspieler bereits freuen. „Einige von uns sind sehr gut“, findet er und prognostiziert: „Beim Turnier haben wir bestimmt eine gute Chance.“

In der kommenden Saison soll die Mannschaft im besten Fall auch am Ligabetrieb teilnehmen. Dazu bedarf es aber noch weiterer Spieler. „Man braucht nur einen Helm und Handschuhe“, erklärt Collin und ermutigt: „Das Spielen lernt man ja hier!“

ECW-Stürmer Nick Hurbanek, der das Geschehen von der Bande aus beobachtet, ist stolz: „Das ist unsere Zukunft, die sollen uns irgendwann mal ersetzen.“ Er weiß, dass es noch ein weiter Weg ist, aber freut sich über die Resonanz. Die Kinder kommen aus Aurich, Oldenburg und umzu.

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