Oldenburg - Einen kleinen Vorgeschmack auf eine neue olympische Sportart kann jeder Interessierte am Samstag, 17. November, bei den diesjährigen Freedombmx-Awards bekommen. Nachdem die Wettbewerbe im vergangenen Jahr in München ausgetragen wurden, hat sich der Veranstalter Freedombmx für dieses Jahr die im Januar eröffnete Backyard-Skatehalle an der Alexanderstraße 488 ausgesucht.

Dass dort optimale Wettkampfbedingungen und eine Halle auf olympischem Niveau geschaffen wurden, bestätigt sich somit nach der Ernennung zum olympischen Regionalstützpunkt Skateboard Norddeutschland erneut.

„Bisher hatten wir hier nur kleinere Wettbewerbe ohne Jury, da ist es für uns natürlich eine Auszeichnung ein so großes Event nach Oldenburg zu holen“, freut sich Michael Jantos, zweiter Vorsitzender des Backyard Vereins, der Betreiber der Halle ist.

Bei den Freedombmx-Awards handelt es sich um die in Deutschland größte und wichtigste Veranstaltung dieser Art. „Das sind quasi die Oscars der deutschen BMX-Szene“, erklärt Jantos. Dementsprechend bilde auch das Fahrerfeld die Elite des deutschen Freestyle BMX. Und auch einige internationale Fahrer werden erwartet. „Natürlich gibt es international noch andere Wettbewerbe wie etwa die X-Games, aber das ist noch ein ganz anderes Niveau“, so Jantos.

Überhaupt ist die Sportart in Übersee noch ein gutes Stück weiter. Das zeigt sich nicht zuletzt an dem Preisgeld von 1.200 Euro. „Das ist doch etwas spartanisch für das, was die Jungs so leisten“, gibt Jantos zu, „aber Freestyle-BMX ist sowieso keine Sportart, mit der man seinen Lebensunterhalt verdienen kann.“ Während in den USA und Australien hochkarätige Sponsoren üblich sind, kann die deutsche Szene davon bisher nur träumen. „Ich würde schätzen, dass es hier maximal ein Dutzend Fahrer gibt, die nicht mehr nebenher arbeiten müssen“, bemerkt der 48-jährige.

Dabei handelt es sich bei Freestyle BMX durchaus um Leistungssport. Dass macht nicht zuletzt die Anerkennung von Freestyle BMX zu einer olympischen Disziplin deutlich. „Natürlich wäre es schön, wenn das auch von lokalen Sponsoren mehr gewürdigt würde, aber für die meisten Fahrer ist das Geld zweitrangig“, merkt Jantos an. Über die letzten Jahrzehnte sei eine eigene Subkultur gewachsen, in welcher die finanzielle Dimension kaum Relevanz hat. „Da setzt man sich auch mal zu fünft in einen PKW, fährt acht Stunden nach München, nur um da BMX fahren zu können und eine gute Zeit zu haben“. Neben der Sparte des Freestyle BMX, bei dem es ausschließlich um Tricks geht, die mitunter enorm viel Mut und Geschicklichkeit erfordern, gibt es darüber hinaus noch das klassische BMX Rennen, welches bereits seit 2008 olympische Disziplin ist, woraus das Freestyle-Fahren hervorgegangen ist. Besonders spektakuläre Tricks sind etwa der Front- oder Backflip, also ein in der Luft ausgeführter Vorwärts- bzw. Rückwärtssalto mitsamt dem Rad. Möglich ist dazu noch eine Drehung um die eigene Achse – dann wäre es ein Backflip 180. Solche und ähnliche Kunststücke können bei dem Wettbewerb bestaunt werden.

In elf Kategorien werden Preise verliehen ­– darunter vier, die live vor Ort ermittelt werden: der „Beste Trick Park“ und der „Beste Trick Street“, jeweils auf Amateur- und auf Profiniveau. Lediglich diese vier werden von einer Fachjury verliehen. Über die übrigen sieben Preise konnte im Vorfeld im Internet abgestimmt werden. Eine Vorauswahl wurde dabei von Fachleuten getroffen.

Los geht’s bereits am Freitagabend mit einer offenen Session von 19 bis 22 Uhr, bei der sich die Fahrer auf die Halle einstellen können. Der Wettbewerb selbst findet am Samstag statt. Gestartet wird dann bereits um 10 Uhr. Der Beste-Trick-Wettbewerb findet in der Zeit von 14 bis 17 Uhr statt. Die Preisverleihung gibt’s dann ab 20 Uhr im Amadeus in der Mottenstraße 21, mit eine After-Show-Party ab 23 Uhr.