Oldenburg - Aktuell bereitet der Klimakompressor noch Sorgen, doch Dornisch ist mehr als zuversichtlich, dass dieses Hindernis im Laufe der Woche noch überwunden wird. „Da sehe ich keinen Grund zu Sorge“, gibt sich der gelernte Bankkaufmann optimistisch. Seit Februar 2017 ist er Besitzer eines Tesla Modell S 90D, das er am kommenden Wochenende auf den Kurs in Oschersleben, bei Magdeburg bringen will. Dort findet an diesem Wochenende das weltweit erste 24-Stunden-Rennen für Elektroautos statt.
2,435 Kilometer lang ist eine Runde auf dem B-Kurs der Motorsport Arena, die von den Elektroautos gefahren wird. Das Team, welches am Ende die meisten Runden gefahren hat, gewinnt. Wie viele das für seinen Tesla am Ende sein werden, kann Dornisch nicht genau abschätzen.
„Mit seinen insgesamt 430 PS hat der Tesla eine maximale Reichweite von etwa 450 Kilometern. Bei meiner normalen Fahrweise muss ich allerdings in der Regel schon nach 350 Kilometern dringend wieder ans Netz!“ Das schnelle Fahren liegt dem 49-Jährigen im Blut. „Es ist allerdings das erste Rennen, was ich überhaupt fahre – ich bin also absoluter Amateur“, gibt Dornisch zu.
Allein fährt Dornisch die 24 Stunden nicht. Im Team sind noch vier weitere Fahrer, mit denen er sich abwechseln wird. Maximal acht Stunden darf ein Fahrer laut Statuten fahren – dann ist Schluss. Aktuell sind 23 Teams mit 14 verschiedenen Modellen gemeldet. Auch Teams aus Spanien, Frankreich, Polen und Rumänien sind in der Startaufstellung. Anmeldeschluss ist an diesem Mittwoch – das Starterfeld kann sich also noch erweitern.
Vor Ort stehen den Teams in der Boxengasse Drehstromsteckdosen zur Verfügung an denen die Autos geladen werden können. „Da spielt dann auch ein bisschen Strategie mit rein – der Tesla lädt am schnellsten, wenn die Batterie etwa bei 50 Prozent steht“, lässt der gebürtige Würzburger wissen. Wie genau die Strategie ausfällt, wird spontan entschieden.
Manche Teilnehmer verzichten auf die Klimaanlage, das Radio bleibt aus, ebenso die Sitzheizung. Auch Gewicht kann man sparen. So soll ein Team angefragt haben, ob es die Rücksitze ausbauen darf.
Für Dornisch steht das Rennen mehr unter dem olympischen Gedanken „dabei sein ist alles“. Zu Gewinnen gibt es bei dem Rennen nichts – der Eco Grand Prix ist eine Serie mit drei Rennen. Neben dem 24-Stunden-Rennen von Oschersleben wurde bereits im spanischen Calafat und in Andorra gefahren.
Motivation an dem Rennen teilzunehmen zieht Dornisch aus der eigenen Vergangenheit. „Zwischen 2014 und 2016 bin ich ungefähr 125 000 Kilometer gefahren und geflogen“, erzählt er. Dies habe er lange Zeit nicht hinterfragt. Erst aufgrund persönlicher Probleme begann er, sich vermehrt Gedanken um sich und seine Umwelt zu machen. „Als ich dann von einem Bekannten hörte, dass er einen Tesla fährt und wie zufrieden er damit ist, stand fest: das möchte ich auch.“ Bislang habe er die Entscheidung nie bereut – steht zu hoffen, dass dies auch nach dem kommenden Wochenende der Fall ist.