MELBOURNE MELBOURNE/DPA/SID/OU - Deutschlands Schwimmer wollen es auf dem fünften Kontinent wissen. Das Team des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) geht mit großen Ambitionen in die Weltmeisterschaften (17. März bis 1. April) in Melbourne. Mit Frauen-Power wollen die Beckenschwimmer um Weltrekordlerin Britta Steffen im umgerüsteten Rod-Laver-Tennisstadion Edelmetall gewinnen. Nach ihrem sensationellen Auftritt bei
den Europameisterschaften im vergangenen Jahr in Budapest mit Weltrekord über 100 m Freistil geht die Berlinerin als Favoritin ins Rennen. „Nun bin ich die Gejagte. Das Sprintrennen wird vielleicht das härteste Rennen meiner Karriere“, sagt Steffen.
Annika Lurz (Würzburg) will in Melbourne den viereinhalb Jahre alten Weltrekord von Franziska van Almsick über 200 m Freistil brechen. „Es kann passieren“, sagt sie. Auf neun Hundertstelsekunden ist Lurz an jene 1:56,64 schon herangekommen.
Antje Buschschulte und Janine Pietsch sind ebenfalls heiße Medaillen-Kandidatinnen. Vielstarterin Buschschulte traut sich vor allem über 100 m Rücken einiges zu: „Ich würde ganz gern mal wieder an meine Bestzeit rankommen. Dann habe ich auch Medaillen-Chancen.“
Bei den Männern ist die Leistungsdichte dünner. Allein Helge Meeuw und Thomas Rupprath gelten als Aspiranten auf Edelmetall. „Oldie“ Mark Warnecke will sich zwei Jahre nach seinem Titelgewinn von Montreal über 50 m Brust mit 37 Jahren ein Denkmal setzen.
Auf eine Medaille hofft auch der für die Wasserfreunde Hannover startende Oldenburger Jens Schreiber. Der 25-jährige Sprintspezialist startet in allen drei deutschen Staffeln und tritt zudem über 100 m Freistil an.
Die Goldspur für den DSV sollen die Langstreckler in der Bucht von Melbourne legen. „Es gibt keinen Grund, warum ich nicht wieder schnell sein werde“, sagt Thomas Lurz selbstbewusst. Er gehört an diesem Sonntag über fünf Kilometer sowie über die doppelte Distanz ebenso wie Weltcup-Gesamtsiegerin Britta Kamrau-Corestein zu den Favoriten.