Oldenburg Pfeifen, Kreischen und Johlen auf den Tribünen gehören beim Dressurreiten normalerweise nicht zum guten Ton. Eine Ausnahme bildet die Kür für Vereinsmannschaften, seit Jahren fester Bestandteil der Oldenburger Pferdetage. Dort gibt es in dieser Rubrik sogar einen eigenen Wettbewerb: Die so genannte Phone-Wertung belohnt die Mannschaft mit einem Sonderpreis, deren Anhänger am lautesten schreien und anfeuern.
Doch zunächst zählten am Freitagabend in der großen EWE-Arena die sportlichen Kriterien. Und in dieser Kategorie gab es keine Überraschung. Zum dritten Mal in Folge sicherte sich die favorisierte Equipe des RV Höven mit 16,8 Punkten den Sieg im begehrten Mannschaftswettbewerb. „Wir haben vier hochmotivierte Reiterinnen, setzen auf Präzision, der Rest ist dann auch Glück“, beschreibt Mannschaftsführerin Kerstin Stamereilers das Erfolgsrezept des „Double-Siegers“. Denn das Quartett (Silvia Steinbeck, Michaela Pieper, Marthe-Luise Hoffmann und Michaela Marks) gewann im Juli auch die Oldenburger Meisterschaft beim Landesturnier in Rastede.
Einen starken Eindruck hinterließ aber auch der RFV Saterland. Merle Geesen, Anna Hermes, Annika Deddens, Ann-Kathrin Bruns und Mannschaftsführerin Susanne Bartjen lagen lange in Führung und mussten sich dem RV Höven nur knapp geschlagen geben (16,4).
Den dritten Platz teilten sich zwei Mannschaften: der von Kati Einemann betreute RV Hohenböken (Lena Gorath, Kirsten Graalmann, Vanessa Wachtendorf und Cora Wöbken) sowie der Ammerländer RC (Svenja Wittfeld, Wiebke Schulte, Jana Albrecht, Natascha Giesmann, Jasmin Wehmeyer) mit jeweils 16,0 Punkten.
Alle zwölf Mannschaften zeigten ansprechende Choreographien, wenngleich das eine oder andere Pferd mit der ungewohnten Atmosphäre in der großen Halle zu kämpfen hatte. „Die Konkurrenz war dieses Mal sehr stark“, kommentierte Stamereilers den knappen Erfolg ihrer Equipe.
In der mit 1000 Euro dotierten Phone-Wertung fiel die Entscheidung ebenfalls knapp aus: Die Fans aus Sater- und Ammerland lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen auf den Tribünen mit dem besseren Ende für den Ammerländer RC. Er triumphierte mit einem Wert von 105,9 Dezibel, während es der lauteste Konkurrent auf 105,4 brachte. Das Pfeifen, Kreischen und Johlen hat sich also ausgezahlt.