HAMBURG HAMBURG/DPA - Knapp 15 Monate nach seinem tränenreichen Abschied vom Boxsport hat Ex-Weltmeister Vitali Klitschko die Kehrtwende beschlossen. „Ich will wieder boxen und ich bin fit“, sagte der 35-jährige Ukrainer. Nach einem Kreuzbandriss und einem schweren Innenmeniskusschaden hatte Klitschko am 9. November 2005 seine Karriere eigentlich beendet. Nun will der Schwergewichtler und ältere Bruder von Wladimir Klitschko zurück auf den Weltmeister-Thron.
Der 2,02 Meter große Hüne beruft sich bei seinen Comebackplänen auf eine schriftlich fixierte Zusage des World Boxing Council (WBC). Dessen in Cancun/Mexiko lebender Präsident Jose Sulaiman hatte Klitschko zu einem „Champion Emeritus“ (Weltmeister im Ruhestand) erklärt und ihm die Türen für ein Comeback als Pflicht-Herausforderer in einem WM-Kampf offen gehalten. Klitschko will das Angebot jetzt annehmen und erwartet von Sulaiman grünes Licht. „Sollte der WBC-Präsident zustimmen, kann Vitali im April oder Mai um den WBC-Titel kämpfen“, sagte Klitschko-Berater Bernd Bönte am Donnerstag.
WBC-Weltmeister ist derzeit der Russe Oleg Maskajew. „Aus finanziellen Gründen bietet sich ein Kampf in Moskau an. Dort gibt es riesige Hallen und sehr interessierte Sponsoren“, sagte Bönte. Ein Comeback in Deutschland hält er für unwahrscheinlich. Übertragender Fernsehsender in Deutschland wäre wie bei den Kämpfen von Vitalis jüngerem Bruder und amtierendem IBF-Champion Wladimir Klitschko RTL. Der Kölner Privatsender hat bereits das gescheiterte Comeback von Axel Schulz übertragen und will auch die Rückkehr von Ex-Weltmeister Henry Maske gegen den Amerikaner Virgil Hill am 31. März in München zeigen.