Freiburg/Oldenburg - „Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert“, pflegte Hannibal aus der 80er-Jahre-Kultserie „Das A-Team“ inklusive eines genüsslichen Zugs aus der Zigarre stets zu sagen, wenn eine Mission erfüllt worden war. Die Fußball-Mission des VfB Oldenburg in der 3. Liga beim SC Freiburg II misslang dagegen am Sonntag – und der ungewohnt defensive Matchplan von Trainer Dario Fossi trug seinen Teil zur Fortsetzung der Negativserie bei. Statt eines genüsslichen Zugs gab’s nach dem 0:1 (0:0) und dem Schmilzen des Vorsprungs auf die Abstiegszone auf drei Punkte eine deprimierende Busfahrt in die Heimat.
Dario Fossi (Cheftrainer des VfB)
„Natürlich war der Respekt vor dem Gegner da. Wir wussten, dass es hier sehr schwer werden würde. Unser Plan war natürlich, den Laden hinten dicht zu halten, aber wir wollten natürlich mit Kontern für Gefahr im gegnerischen Strafraum sorgen. Leider haben wir uns total im System verloren und sind nicht zu unserem Spiel gekommen. Außer in den ersten 10 bis 15 Minuten, als Freiburg drei dicke Chancen hatte, haben wir nicht viel zugelassen. Wir haben gut verteidigt. Bei den wenigen Gegenstößen sind wir allerdings nicht zu unserer gewohnten Spielkombination gekommen. Der Plan war super, die Umsetzung leider nicht so ganz. Meine Jungs wollen natürlich lieber offensiv spielen und den Ball laufen lassen – das habe ich ihnen heute genommen. Sie haben gekämpft, Gas gegeben und alles versucht – ich nehme das heute auf meine Kappe.“
Frank Löning (Co-Trainer des VfB)
„Wir haben zuletzt dreimal verloren, viele Tore bekommen – deswegen haben wir den Fokus erst einmal auf die Defensive gelegt.“
Vincent Vermeij (Torschütze der Freiburger)
„Wir sind richtig gut ins das Spiel reingekommen. Ich glaube, Oldenburg hat das gespürt. Ich weiß nicht, ob sie von Anfang an geplant hatten, richtig tief zu verteidigen. Wir haben zu Beginn viele Chancen herausgespielt, aber es hat gefehlt, dass wir sie auch nutzten. Der Elfmeter hat dann zum Glück gereicht.“
Thomas Stamm (Trainer der Freiburger)
„Kein Drittliga-Spiel ist einfach. Da musst du deine Dinge abspulen – das haben wir über 90 Minuten gut hinbekommen und uns einige Möglichkeiten erarbeiten können. Deshalb ist der Sieg auch verdient. Die Chancenauswertung hätte besser sein können. Im Normalfall bekommst du am Ende noch Freistöße oder Konterchancen, die wir aber fast nicht zugelassen haben, gegen dich – da hilft es, mit zwei oder drei Toren zu führen.“
Patrick Hasenhüttl (Stürmer des VfB)
„Die kompakte Defensive war heute unser Plan – und ich denke, dass wir das ganz ordentlich gemacht haben. Schließlich haben die Freiburger, die sehr stark gespielt haben, aus dem Spiel heraus kein Tor erzielt. Wir haben mit allem, was wir hatten, verteidigt. Wir wollten so defensiv auftreten, um dann Nadelstiche zu setzen. Allerdings sind wir dazu nicht so oft gekommen. Ärgerlich, dass uns der Elfmeter den einen Punkt gekostet hat. Natürlich macht es mir mehr Spaß, mehr offensiven Fußball zu spielen und vorne ständig an den Ball zu kommen – aber ich wäre auch gern mit einem 0:0 nach Hause gefahren. Es gibt nun mal solche Spiele – und da stehen wir dann mit leeren Händen da. Es ist jetzt natürlich eine richtige beschissene Busfahrt zurück.“
Sebastian Schachten (Sportleiter des VfB)
„Nach einer Niederlage tut eine solche Fahrt natürlich doppelt weh.“