Hooksiel - Wilde Pferde, buckelnde Bullen, dazu echte Cowboys und -Girls, die zeigen, wie man sich auf einem wilden Tier hält. Das und noch viel mehr bietet das „Original American Rodeo“, das am Sonnabend und Sonntag, 16. und 17. August sowie 23. und 24. August, erstmals auf der Jaderennbahn in Hooksiel stattfindet.
Veranstalter Dirk Brand von „Rodeo America“ holt an zwei Tagen den Wilden Westen an die Nordseeküste: Der Sonnabend startet gegen 19 Uhr mit dem gut zweistündigen Rodeo, Einlass ist bereits ab 18 Uhr. Im Anschluss gibt es eine Party mit Countrymusik. Gäste können auf der Tanzfläche die Hüften schwingen oder am Lagerfeuer die Atmosphäre genießen.
Arbeit der Cowboys
Am Sonntag startet gegen 12 Uhr der Familientag, es werden unter dem Motto ,,American Ranchwork“ Arbeitsweisen und Techniken der Cowboys vorgestellt, dabei zeigen sie auch, wie geschickt sie mit den Pferden umgehen können. Rinder werden in die Pferche getrieben oder mit dem Lasso eingefangen.
Um 14 Uhr startet das Rodeo mit Wildpferde- und Bullenreiten. Für die Kinder gibt es einen Streichelzoo und Ponyreiten, bei dem sie sich wie ein echter Cowboy oder Indianer fühlen können. Für das leibliche Wohl ist mit Spezialitäten aus dem wilden Westen ebenfalls gesorgt.
Vom Tierarzt untersucht
Ein Ritt auf einem buckelnden Bullen oder Pferd dauert acht Sekunden, ist diese Zeit überschritten, der Reiter aber noch oben, wird er entweder von den so genannten „Pick-Up-Reitern“ abgeholt oder springt vom Tier, so Brand.
„Wir setzen in den Wildtierdisziplinen keine Sporen ein, die meisten Pferde werden ohne Flankengurt geritten. Bei einigen ist das allerdings nötig, weil wir so die Geschwindigkeit der Tiere kontrollieren können“, sagt Brand. Das schütze Reiter und Pferd vor Verletzungen. Der Gurt wird wie ein Gürtel um die Hüften gelegt und bietet dem Pferd genug Raum. Damit der Gurt nicht scheuert, ist er mit zwei Lagen Lammfell überzogen und wird mit Babypuder bestäubt. „Der Flankengurt fügt den Pferden keine Schmerzen oder Verletzungen zu“, betont Brand.
Die Tiere grasen ganzjährig auf der Weide, bei den Pferden handelt es sich um solche, die sich nicht einreiten lassen. Bei den Bullen handelt es sich um Zuchtbullen aus der Mutterkuhhaltung. „Nach einigen Jahren möchte der Landwirt eine neue Zuchtlinie, das heißt der Bulle wird durch einen anderen ersetzt – das bedeutet für die Tiere den Tod, mit etwas Glück kommen sie zu uns“, sagt Brand.
„Wenn ein Bulle dann von sich aus buckelt, ist das gut. Die Tiere werden dann von einem Tierarzt auf Rückenprobleme untersucht, wir wollen so ausschließen, dass ein Tier buckelt, weil es Schmerzen hat“, sagt Brand.
Das Veterinäramt nimmt das Tier während des Reitens in Augenschein – „erst wenn das Amt schließlich grünes Licht gibt, dann darf das Tier auch im Rodeo eingesetzt werden“, betont Dieter Brand.