Rastede Golf haben meine Kollegin Verena Sieling und ich bisher nur auf der Videospielkonsole ausprobiert, und beim Minigolf habe ich im Urlaub eher die Mitspieler abgeschossen als den Ball einzulochen. Zum Glück brauchen wir keine Vorkenntnisse, um die neue Abenteuergolf-Anlage in Rastede auszuprobieren.
„Das kann jeder spielen – vom Kind bis zum Erwachsenen“, erfahren wir, als wir uns im Hofladen bei Curt Janßen Schläger und Bälle abholen. Als Rechtshänder bekomme ich einen Schläger mit schwarzem Griff, meine Kollegin ist Linkshänderin und nimmt einen grünen Schläger.
Janßen gibt uns noch eine Karte mit, auf der wir notieren können, wie viele Schläge wir auf den 18 Kunstrasenbahnen benötigt haben. Dann kann das Duell beginnen.
„Zum Mammutbaum“ lautet der Name der ersten Bahn. Im Mittelpunkt der Anlage steht nämlich ein gewaltiger Mammutbaum, den Betreiber Carsten Janßen zur Geburt von seinem Onkel geschenkt bekommen hat.
Bahn 1 sieht auf den ersten Blick leicht zu bewältigen aus. Einfach geradeaus schießen, denke ich noch und schaffe es beim ersten Schlag prompt, den Ball gekonnt nicht zu treffen. „Geht ja gut los“, sage ich zu meiner Kollegin, die sich deutlich geschickter anstellt.
Auf der zweiten Bahn sollen wir den Ball durch eine Granitrinne ins Ziel schlagen. Verena gelingt das mit vier Schlägen, ich schaffe es erst mit meinem sechsten Schlag.
„Das ist jetzt nicht deren Ernst“, höre ich meine Kollegin sagen, als wir zur nächsten Bahn kommen – „Ab durchs Fenster“. Heißt: Mitten in der Bahn steht eine Ziegelwand mit einer Öffnung, durch die wir den Ball befördern sollen. Das gelingt uns beiden natürlich nicht. Zum Glück haben die Bahnbauer das vorhergesehen. Am Boden der Wand befinden sich ebenfalls zwei Öffnungen, durch die sich der Ball deutlich einfacher schlagen lässt.
Platsch! Auf Bahn 7 landet Verenas Ball das erste Mal in einem kleinen Wasserlauf. Ich stelle mich auch nicht besser an und platziere meinen Ball unter einer Brücke. Die Holzrinne, durch die wir eigentlich schlagen sollen, verfehlen wir beide. Am Ende brauchen wir jeweils die acht zulässigen Versuche, bis unsere Bälle am Ziel sind.
Ähnlich schwierig wird es auf Bahn 13, wo wir den Ball durch ein Wagenrad befördern sollen, und auf Bahn 14. Dort soll der Ball über einen Wasserlauf geschlagen werden. Platsch! Klappt natürlich wieder nicht, stellen wir lachend fest, als unsere Bälle im Wasser landen.
Auch wenn der Wasserlauf ein störendes Hindernis ist, er verleiht der Anlage einen besonderen Charme. Überhaupt bewundern wir immer wieder, wie hübsch die Bahnen gestaltet wurden. Und zu fast jedem Detail gibt es eine eigene Geschichte, die Carsten Janßen auf Nachfrage gerne erzählt.
Nach eineinhalb Stunden landen auf Bahn 18 schließlich die Bälle im letzten Loch. Jeweils nur drei Schläge brauchen wir dafür und stellen fest: Übung zahlt sich aus und lustiger als am Computer war’s allemal.