Berlin Nur eines von dreizehn geprüften Smartphones und Tablets lässt sich leicht reparieren. Bei den übrigen stehen Reparaturwillige vor hohen Hürden. Das ist nicht nur ärgerlich für Hobbybastler, sondern auch ein Umweltproblem.
Dreizehn Smartphones und vier Tablets haben die Tester untersucht: Welche Werkzeuge und welcher Aufwand sind nötig, um die Geräte zu öffnen und um Akku oder Display zu wechseln? Welche Informationen und Ersatzteile stellen die Anbieter dafür bereit? Ergebnis: Unter den untersuchten Modellen ist einzig das Fairphone 3 auch von Laien leicht zu reparieren.
Frage der Nachhaltigkeit
Wie reparaturfreundlich Smartphones und Tablets konstruiert sind, ist auch eine Frage der Nachhaltigkeit. Denn diese Alltagsbegleiter enthalten viele Rohstoffe, die mit sehr hohem Aufwand gewonnen werden, erklärt Warentest. Und die Produktion von Chips und Bildschirmen verbraucht viel Energie und verursacht hohe CO2-Emissionen. Darum ist es besser, wenn die Geräte lange genutzt werden. Doch je aufwendiger die Reparatur, desto größer die Versuchung, bei einem Defekt zu einem neuen Modell zu greifen.
Geklebt statt geschraubt
Größte Hürde für Reparaturversuche: Meist sind Gehäuse und Bauteile nicht nur mit winzigen Schrauben oder Klemmverbindungen gesichert, sondern fest miteinander verklebt. Um sie lösen zu können, muss man sie erhitzen. Nur das Fairphone kommt ohne derlei Klebeverbindungen aus. Beim Huawei-Tablet ließ sich immerhin das Display wechseln, ohne Kleber lösen zu müssen. Beim Surface-Tablet von Microsoft mussten die Tester dagegen sogar ein chemisches Lösemittel verwenden, um den verklebten Akku ausbauen zu können.
Infos von Drittanbietern
Zusätzliche Herausforderung für Bastler: Die allermeisten Anbieter stellen privaten Nutzern weder Reparaturanleitungen noch Original-Ersatzteile zur Verfügung. Stattdessen sind sie auf Infos und Teile von Drittanbietern angewiesen. Deren Qualität lässt sich im Vorfeld nur schwer einschätzen. Wer sich dennoch auf das Abenteuer einlassen will, findet im Reparierbarkeitstest auch ein paar Tipps und Hinweise. Die meisten Nutzer werden Reparaturen aber wohl eher Profis überlassen wollen. Auch das ist immer noch umweltfreundlicher, als gleich ein neues Modell zu kaufen.