Paris Nach einer der bittersten Niederlagen seiner Tennis-Karriere saß Rafael Nadal an seinem 29. Geburtstag mit grimmiger Miene in der Pressekonferenz. Die Mütze tief ins Gesicht gezogen, versuchte der spanische Sandplatz-König den geplatzten Traum vom zehnten Titel bei den French Open zu erklären. „Novak war zu gut, so einfach ist das“, sagte Nadal nach dem unerwartet klaren 5:7, 3:6, 1:6 im Viertelfinale gegen den serbischen Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic.
Für Nadal war es erst die zweite Niederlage in Paris überhaupt, zuvor hatte er auf dem Weg zu seinen neun Titeln und bei seinen Auftritten in diesem Jahr 70 Spiele in der französischen Hauptstadt gewonnen. Nur der Schwede Robin Söderling hatte es 2009 in der vierten Runde ebenfalls gewagt, ihn zu besiegen.
Djokovic verwandelte nach 2:26 Stunden seinen ersten Matchball und riss danach fast ein wenig ungläubig die Arme in die Höhe. Im Halbfinale am Freitag trifft er auf Andy Murray (Schottland).
Nadal wird dann schon wieder auf Mallorca sein. Im nächsten Jahr will er aber einen neuen Anlauf zum zehnten Titel nehmen. Die Niederlage sei zwar bitter, „aber ich habe hier 2009 verloren und es war nicht das Ende und ich habe heute verloren und es ist auch nicht das Ende. Ich werde hart arbeiten und stärker wiederkommen.“
Für Djokovic war es der erste Erfolg gegen Nadal in Paris überhaupt, die bisherigen sechs Duelle hatte er verloren. Doch diesmal war der Schützling von Boris Becker eine Nummer zu groß für Nadal. Dem Serben fehlen noch zwei Siege, um erstmals in Paris zu gewinnen. „Rafa ist ein großer Champion. Es ist ein Vergnügen gegen ihn zu spielen, besonders hier“, sagte Djokovic: „Ich wusste, dass ich aggressiv spielen und konzentriert bleiben muss. Aber das ist nicht so einfach. Ich hoffe, dass ich so weiterspiele.“