Wilhelmshaven Die Zurückhaltung eines Aufsteigers spart sich Vladan Vasiljevic. Einen Platz im „vorderen Mittelfeld“ peile er an, sagt er. Vasiljevic ist Mannschaftsführer und Sponsor des Wilhelmshavener THC, der ab diesem Sonntag in der 2. Tennis-Bundesliga Nord aufschlägt.
„Ich denke, wir sind besser denn je vorbereitet“, sagt er vor dem Auftakt beim TC Iserlohn. Zweitligatauglich aufgestellt ist das Team auf jeden Fall. Im Vergleich zur Vorsaison, als der WTHC teils bereits mit fünf Ausländern auflief, hat Vasiljevic die Mannschaft noch mal verstärkt. Mit dem Spanier Steven Diez steht die Nummer 215 der ATP-Weltrangliste in den Reihen der Wilhelmshavener. Oriol Roca-Batalla (Spanien, ATP 328) spielte bereits 2018 für den Club und gewann vier seiner sechs Matches. Die Region kennt er noch länger: Roca-Batalla stand vor einigen Jahren auf dem Meldebogen des Oldenburger TeV. Der ist mittlerweile hinter den Zweitligisten Wilhelmshaven und Bremer TC nur noch drittstärkste Kraft im Nordwesten.
„Wir haben tolle alte Spieler vom letzten Jahr und auch einige neue, die gerade im letzten halben Jahr sich stark verbessert haben“, sagt Vasiljevic. Einer ist Diez. Der stand Anfang dieses Jahres noch 200 Plätze tiefer. In Nerman Fatic (Bosnien-Herzegowina, ATP 557), Francesco Vilardo (Italien, ATP 567) und dem erst 18-jährigen Tomas Machac (Tschechien, ATP 470) stehen drei weitere Profis unter den Top 600 der Welt. Fatic hat in den vergangenen sieben Monaten allerdings 100 Plätze eingebüßt.
Den Betrieb der Zweitligamannschaft hat der WTHC ausgegliedert, in die von Vasiljevic und seinem Geschäftspartner Sven Makulla geführte Vama Sports Gbr. Der WTHC-Vorsitzende Peter Celta verweist direkt an Vasiljevic, wenn es um das sportliche Aushängeschild des Clubs geht. Dieser trage mit seiner Gesellschaft das wirtschaftliche Risiko. Die Gemeinnützigkeit des Vereins dürfe durch die Kosten für Fahrten und Spieler nicht verloren gehen, sagt Celta: „Der Verein unterstützt organisatorisch bei den Spielen die 1. Herren, soweit es ihm möglich ist und wir freuen uns über mögliche sportliche Erfolge.“ Erfolge, an denen Spieler aus der Region keinen Anteil hätten. Dominik Bartels auf Position neun der Meldeliste ist der beste Deutsche. Er steht auf Platz 59 der deutschen Rangliste.
Von 2015 bis 2018 gelang den Wilhelmshavenern der Durchmarsch aus der Landes- in die Regionalliga. Fast wäre diese Serie im vergangenen Jahr gerissen. Sportlich hatten sie diesen als Zweiter der Regionalliga verpasst. Erst mehrere Monate nach Saisonende wurde ein Platz in der 2. Liga frei, weil der traditionsreiche TC Blau-Weiß Halle seinen Bundesligabetrieb einstellte.