DELMENHORST - Der Entschluss reifte während eines Bühnenleiter-Seminars in Stapelfeld. „Warum nicht einmal etwas gemeinsam auf die Bühne bringen?“, schlug der freiberufliche Regisseur Thomas Willberger Angehörigen des Niederdeutschen Theaters Delmenhorst und der Scharmbecker Speeldeel aus Osterholz-Scharmbeck vor. Mit der plattdeutschen Adaption des Komödien-Klassikers von Mary Chase „Mein Freund Harvey“ hatte er auch die Idee für das passende Stück. „Ein Familienstoff, der nicht nur unterhält, sondern einen gewissen Anspruch hat“, sagt Willberger über das Schauspiel, in dem ein unsichtbarer weißer Hase, bester Freund des schrulligen Junggesellen Ewald P. Daun (Tammo Albers), die tragende Rolle hat. Der in Edewecht lebende Regisseur, der auch für das Oldenburger Staatstheater arbeitet, wurde für die „Harvey“-Inszenierung von den beiden Bühnen unter Vertrag genommen. Er hält den Stoff für geradezu prädestiniert fürs Volkstheater, weil in „Harvey“ drei Generationen

vertreten sind. „Wir wollten eine gute Kömodie, und die haben wir gefunden, sagt NTD-Vorsitzender Heinrich Caspers. „Das Thema ,was ist eigentlich normal‘ ist immer aktuell“, unterstreicht Speeldeel-Vorsitzende Astrid Gries.

Ende Oktober begannen die NTD- und Speeldeel-Akteure mit den Proben, Premiere war in Osterholz-Scharmbeck am 6. Februar. Insgesamt 14 Aufführungen werden dort gezeigt, weitere 14 Aufführungen folgen im Delmenhorster Theater „Kleines Haus“ ab dem 6. März.

Zwölf Rollen galt es für „Mien Fründ Harvey“ zu besetzen. „Allein hätten wir das nicht auf die Bühne bringen können“, gibt Astrrid Gries zu. Sie freut sich über die hohe Qualität des Stücks, die auch überlebenswichtig sei: „Die Nähe zu Bremen zwingt uns zu gutem Theater, sonst verlieren wir unser Publikum“.