DELMENHORST Bessere Wetterbedingungen hätten sich die beiden Delmenhorster Kanuvereine, der Kanu-Club Hasbergen (KCH) und Welse-Delme-Weser (WDW), nicht wünschen können. Schon bis zur Mittagszeit hatten sie beim Kanutag am Sonntag in der Graft an die 50 interessierte Gäste, die einmal selber das Kanufahren ausprobieren wollten. Dass beim jährlichen Kanu-Schnupperfahren häufig der Nachwuchs die treibende Kraft ist, zeigte der wieder hohe Anteil an Familien.
„Es geht uns beim Kanutag darum, den Kanusport bekannter zu machen und natürlich auch neue Mitglieder zu werben“, berichtet WDW-Vorstandsmitglied und Mitorganisator des Kanutags Georg Ungemach. Besonders die Jüngeren haben WDW und KCH im Visier, weil die Verweildauer der Jugendlichen im Vereins meistens nicht besonders lang ist. „Viele bleiben nur zwei bis drei Jahre, dann haben sie andere Interessen. Und viele ältere Jugendliche verlassen den Verein wegen eines berufs- und studienbedingten Ortswechsels.“
Kinder, die sich für den Kanusport begeistern, könnten im Alter von sieben bis acht Jahren beginnen, sagt Ungemach. Voraussetzung ist, dass die Kinder schwimmen können. Für die Entwicklung sei der Kanusport auch gut, denn „Paddeln schult die Feinmotorik“. Einmal die Woche treffen sich die Gruppen zum Üben, an den Wochenenden finden Fahrten statt, sowohl in der näheren Umgebung als auch weiter weg. Auch wer in den Ferien aufs Wasser will, findet Angebote. Dann werden Touren auf fremden und manchmal auch wilden Gewässern in Österreich oder Frankreich unternommen. Ungemach selbst war kürzlich mit einer Gruppe in Masuren. Was er besonders schätzt: „Es ist eine himmlische Ruhe auf dem Wasser!“
Ungemachs Sohn Sebastian, 23-jähriger BWL- und Logistikstudent, mag es lieber wild. Mit seinem Kurzkanu zeigte der Wildwasser-Spezialist am Sonntag Freestyle-Demonstrationen. Dabei ließ er das Wasser der ruhigen Graft ordentlich spritzen.