Varel „Wir sind eine Gruppe netter, verrückter aber auch belastbarer Menschen und haben eine Menge Spaß“, sagte Uwe Pawelski aus Pfinztal am Samstag. Er hatte vor zehn Jahren die Automobillistengruppe „Arabella-Freunde“ gegründet und erläuterte jetzt auch, warum Liebhaber dieses Fahrzeugs der Borgward-Gruppe belastbar sein müssen: „Der Arabella werden eine Vielzahl von Übeln nachgesagt, denen wir leider bis auf den heutigen Tag nicht völlig widersprechen können. Sie nimmt es mit der Dichtigkeit nicht so genau, ihre Getriebe, zumindest die älterer Baujahre, lassen uns akustisch an der schweren Arbeit, die sie zu verrichten haben, teilhaben und verweigern uns auch teilweise viel zu früh den Dienst, und Startverzögerungen durch mangelnde Benzinversorgung sind das tägliche Brot eines Arabella-Fahrers.“
Trotz all dieser Widrigkeiten gelang es 16 Fahrern aus ganz Deutschland am Samstag nach Varel zu kommen. Sie zeigten ihre Fahrzeuge jeweils für einige Stunden am Hafen und bei der Mühle. Mit dabei war Hans-Georg Schuhmacher vom Niederrhein. „Ich nutze das Auto jeden Tag“, erzählte er. Und bei der Beschaffung von Ersatzteilen helfe ihm die Gruppe.
Auch Hans-Joachim Musslick aus Berlin ist tagtäglich mit seiner Arabella unterwegs, „Sie hat dasselbe Baujahr wie ich und ist der einzige in Berlin und Brandenburg zugelassene Wagen dieser Art“, betonte er und erzählte von stets staunenden Blicken der Passanten. Denn die Karosserieform inspirierte wohl auch die Erbauer des legendären Trabant 601, die einige Details übernahmen. „Mein altes Mädel hat leider nicht durchgehalten“, sagte Manfred Eibl, dessen Auto unterwegs liegen geblieben ist. „Mit Hilfe meiner Freunde ist sie bald wieder flott“, ist er sich aber sicher.