VECHTA Neben ernsten Themen gab es auch Spaß. Eine Sammlung erbrachte 220 Euro.
von heinz Haupt VECHTA - Auf die Verantwortung der Politiker gegenüber Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen, haben Mitglieder des Vorstands der Blindengruppe „Oldenburger Münsterland“ während des Jahresabschlusstreffens bei „Sextro“ in Vechta-Oythe hingewiesen. Die Gesellschaft müsse die Sorgen der Mitmenschen ernst nehmen, die dringender Hilfe bedürften. Ein ehrliches Miteinander und echte Solidarität seien gefordert. Am Nachmittag traf man sich mit Vertretern aus Politik und Kirche zu einer Feier mit einem besinnlichen Programm, durch das die Vorsitzende Hildegard Stukenborg aus Bakum führte.
Deren Stellvertreterin Anni Wulfdeit aus Hemmelte hatte zu Beginn die stellvertretenden Landräte Hartmut Frerichs (Cloppenburg) und Josef Kläne (Vechta) sowie Pater Walter Körbes von der Jugendbildungsstätte Don Bosco in Calhorn und seinen evangelischen Amtsbruder Jörg Schlüter aus Vechta begrüßt. Wulfdeits Dank galt den Begleitpersonen und den Angehörigen der Blinden und Sehbehinderten sowie den Behörden und Kirchen: „Es ist gut zu wissen, dass es so viele Leute gibt, die uns mit Rat und Tat unterstützen.“
Anschließend gab es ein Programm mit gemeinsamen Liedern, die Elsbeth Backhaus am Klavier begleitete. Sonja und Frank Bienek aus Ahlhorn trugen in Blindenschrift verfasste Geschichten vor, und Christian Roberg aus Essen erfreute die Blinden und Sehbehinderten mit einer besinnlichen Erzählung. Viel Beifall löste ein musikalischer Beitrag von Sonja Bienek (Flöte) und Denis Hartzsch (Klavier) aus.
Großes Lob zollte Frerichs der Blinden- und Sehbehinderten-Selbsthilfegruppe, deren engagierte Arbeit er als einen wertvollen Beitrag zur Realisierung der Rechte von behinderten Menschen bezeichnete. Cloppenburgs stellvertretender Landrat erinnerte an den Einsatz des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Niedersachsen, der letztendlich zur Wiedereinführung des Blindengeldes als berechtigtem Grundausgleich geführt habe: „Ich habe eine Streichung des Blindengeldes auch bei allem Verständnis für Sparmaßnahmen niemals für eine verantwortungsbewusste oder gar gerechtfertigte Maßnahme gehalten.“
Die Vorsitzende des Regionalverbands Oldenburg Gisela Hirschberger forderte dazu auf, den Frieden in sich selbst zu wecken und auf die Umwelt zu übertragen. Kläne überbrachte die Grüße des Landkreises Vechta. Er rief zur Solidarität mit den behinderten Menschen auf. Eine Sammlung für Taubblinde brachte 220 Euro.