Vechta - Zeitverzögerungen bis zur letztendlichen Versorgung von Notfallpatienten in den Kliniken verringern – das ist das Ziel des „Interdisziplinären-Versorgungsnachweis“ (Ivena). Nach einer erfolgreichen zweiwöchigen Pilotphase vom 1. bis 15. August findet die Software „Ivena eHealth“ im gesamten Landkreis Vechta seine Verwendung.

„Wir freuen uns sehr, dass wir als einer der ersten Landkreise das System nun haben“, sagte Kreisrat Holger Böckerstette. „Letztlich werden die Patienten durch die Software ein Stückchen direkter in die Krankenhäuser zugewiesen.“

Neben dem Landkreis Vechta wird das System auch in der Region und Stadt Hannover, im Heidekreis, im Land und in der Stadt Osnabrück sowie in der Großleitstelle Oldenburger Land angewendet. Mit „Ivena“ lassen sich die Rettungsdienste und Krankenhäuser digital verzahnen und die Einsatz-Disposition optimieren. So können diagnostische und therapeutische Daten bereits vor dem Eintreffen der Rettungswagen in der Notaufnahme übermittelt werden, so dass sich die Krankenhäuser besser vorbereiten können. Zudem zeigt das System den Disponenten an, wie es um die Aufnahmekapazitäten der Krankenhäuser bestellt ist. „Einsätze, bei denen Rettungswagen während der Fahrt umkehren mussten, da im angesteuerten Krankenhaus keine Kapazitäten mehr frei waren, gehören nun endgültig der Vergangenheit an“, sagte der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Landkreis Vechta, Helge Sillmann.

Finanziert wird das Programm von den drei Krankenhäusern in Damme, Lohne und Vechta. Die Kosten liegen durchschnittlich bei 450 Euro monatlich für jedes Krankenhaus. Für alle drei Krankenhäuser belaufen sich die Kosten somit auf rund 16 200 Euro pro Jahr. Außerdem musste die Einsatzleitstelle für etwa 3000 Euro mit zusätzlichen Monitoren ausgestattet werden. „Ein System, das relativ günstig ist, aber für den Patienten deutliche Vorteile bringt“, so Sillmann.