Osnabrück Was den vielen Fans des VfL Osnabrück der Zweitliga-Aufstieg bedeuten würde, weiß kaum jemand besser als der eigene Trainer. „Irgendwie steckt die Ostkurve ja auch in mir“, sagte Daniel Thioune der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Der Trainer, der früher selbst ein großer Fan war, kann den Traditionsverein möglicherweise schon an diesem Samstag nach acht Jahren in die 2. Fußball-Bundesliga zurückführen.
Fünf Spieltage vor dem Saisonende steht der VfL mit zwölf Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz auf Rang eins der Tabelle. Das heißt, dass der Aufstieg schon an diesem Samstag( 14 Uhr/NDR) perfekt sein könnte, wenn die Osnabrücker ihr Heimspiel gegen den VfR Aalen gewinnen und einer der beiden Verfolger Karlsruher SC (gegen Meppen) oder SV Wehen Wiesbaden (in Jena) nur Unentschieden spielt.
„Von der ersten Minute an wird das Stadion laut sein. Die Bremer Brücke wird beben“, sagte Thioune, denn der mögliche Aufstieg fällt auch noch genau in die Woche, in der der Verein 120 Jahre alt wird. Der VfL wird in einem Jubiläumstrikot in ein ausverkauftes Stadion einlaufen. „Die Situation ist nicht selbstverständlich. Aber es ist ein Selbstverständnis von uns, dass wir das Maximale wollen“, sagte Thioune. „Da muss man auch ein bisschen aufpassen. Wir dürfen nicht überpacen.“
Trainer Thioune und Sportdirektor Benjamin Schmedes sind die Baumeister dieses überraschenden Erfolgs. Als sie im Oktober beziehungsweise Dezember 2017 ihre jeweiligen Jobs antraten, stand der VfL in der Tabelle noch weit unten.
Das Ziel des Vereins und das Verlangen der treuen Fans war aber immer etwas anderes: Die Rückkehr in die 2. Bundesliga, in der der VfL zwischen 1974 und 2011 insgesamt 23 Jahre verbrachte. „Es gibt eine große Sehnsucht in Osnabrück, die ich von meinem ersten Tag an hier erlebt habe“, sagte Schmedes.