Wardenburg „So leicht lassen wir uns nicht ins Bockshorn jagen“, sagt Ingrid Brigant, Mutter eines siebenjährigen Hortkindes. Sie und viele andere Eltern wollen weiter dafür kämpfen, dass die Notdienst-Gebühr für die Ferienbetreuung ab Sommer 2015 in den kommunalen Kindertagesstätten erneut im Gemeinderat auf den Tisch kommt.
Für diesen Donnerstag, 20. November, steht das Thema ab 17 Uhr im Rathaus noch einmal auf der Tagesordnung. Es steht noch ein Antrag der FWG-Fraktion, die Notdienstgebühren zurückzunehmen und den Haushalt dementsprechend zu ändern.
Im Vorfeld haben viele Eltern und Elternvertreter noch einmal die Werbetrommel für diese Sitzung gerührt. Jedoch wurden sie dabei von der Gemeinde ausgebremst. Von mehreren Seiten wurde der NWZ berichtet, dass Schreiben, die Eltern bzw. Elternvertreter in den kommunalen Kindergärten verteilten und die zum Besuch der Ratssitzung aufriefen, auf Wunsch der jeweiligen Leitung aus den Fächern der Kinder wieder herausgenommen werden mussten. Auch Unterschriftenlisten gegen die Notdienstgebühr durften nicht verteilt werden. „Einige Eltern hat dieses Vorgehen sehr verunsichert, und sie trauen sich gar nicht mehr, öffentlich in dieser Sache aufzutreten“, berichtet eine Mutter, die selbst nicht genannt werden will. Eine mündliche und eine schriftliche Anfrage der NWZ an die Verwaltung, welcher Grund für diese „Anweisung“ in den kommunalen Einrichtungen vorliegt, wurde bis Redaktionsschluss nicht beantwortet.
In der Grundschule Wardenburg wurden die Info-Zettel und Unterschriftenlisten derweil ohne Hindernisse verteilt. „Wir hatten darüber im Schulelternrat gesprochen und uns entschlossen, diese Elterninitiative zu unterstützen“, berichtet Claudia Buddenberg, Vorsitzende des Elternrats der Grundschule. Auch die Schulleiterin habe diese Aktion unterstützt. Die Listen und Zettel seien kopiert und allen Kindern in ihrer Postmappe mitgegeben worden, so Buddenberg.
Bereits Mitte Oktober hatten Buddenberg und Ingrid Brigant einen Brief an die Gemeinde geschrieben und deutlich gemacht, dass eine Kindergarten- und Hortpauschale von 460 Euro für die gesamte Ferienbetreuungszeit plus Monatsgebühr und Essensgeld nicht vertretbar sei. Der Versuch von FDP, Grünen und FWG, das Thema in den Sozialausschuss zu geben, in dem es bislang nie beraten wurde, wurde im Verwaltungsausschuss verhindert.