Wardenburg Die Neuntklässler wollten es genau wissen: „Wann könnte Deutschland den Stromverbrauch komplett aus erneuerbaren Energien decken?“ Landtagsabgeordneter Axel Brammer räumte ein, vor 2050 sei das gar nicht hinzubekommen. „Und was kostet das?“, hakte ein Schüler sogleich nach. Ein anderer fühlte im Klassenraum nebenan Landtagsabgeordnetem Ansgar Focke auf den Zahn: „Was halten Sie von Inklusion?“ Das sei eine Generationsfrage, lautete die Antwort: „Es muss wachsen.“
Mit einem ganzen Katalog wohlüberlegter Fragen wurden Brammer (SPD), Focke (CDU) sowie die Landtagsabgeordneten Christian Dürr (FDP) und Hans-Joachim Janßen (Grüne) am Freitag in der Wardenburger Everkampschule konfrontiert. Zum Auftakt der Berufsprojektwoche für Neunt- und Zehntklässler waren diesmal die Landtagspolitiker in die Schule eingeladen worden, um den Jugendlichen Rede und Antwort zu stehen zu den Parteiprogrammen. Und das tat jeder von ihnen für je eine Unterrichtsstunde vor jeder der vier Klassen. Was sie von den Politikern wissen wollten, hatten sich die drei neunten Realschulklassen sowie eine zehnte Hauptschulklasse im Vorfeld im Wirtschafts- und Fachunterricht Geschichtlich-soziale Weltkunde überlegt. Die Bandbreite war groß: Thematische Dauerbrenner wie Mindestlohn oder Höhe von Sozialleistungen wurden ebenso angesprochen wie – natürlich – Bildungspolitik. „Was halten Sie von Ganztagsschulen?“ stand da auf Karteikärtchen und Fragelisten in den Händen der Schüler, oder: „Wie wollen Sie es schaffen, dass alle Jugendlichen eine solide Ausbildung bekommen?“.
Lehrer Herbert Rüst war zufrieden, dass es gelungen war, die Interview-Runde für den letzten Abschlussjahrgang der Everkampschule auf die Beine zu stellen. Für die Schüler gab es dabei viel Anerkennung von den politischen Gästen für ihre gute Vorbereitung: „Sehr vielfältig, sehr rege, sehr interessiert“, lobte Janßen wie alle anderen. Dürr ergänzte: „Ich hoffe, ich habe rübergebracht, dass Politik nicht total langweilig ist.“