Bremen Lediglich ein Spiel hat Joshua Sargent in dieser Saison verpasst. Am 9. Spieltag fehlte der Angreifer von Werder Bremen bei der 3:5-Pleite beim VfL Wolfsburg wegen Problemen am Sprunggelenk. Vor zwei Wochen, beim 1:2 im Rückspiel gegen die Wolfsburger, holte sich der US-Amerikaner seine fünfte Gelbe Karte ab – und stellt Trainer Florian Kohfeldt damit vor die Frage, wie er seinen treffsichersten (fünf Tore), konstantesten und nun gesperrten Offensivmann an diesem Sonntag (15.30 Uhr/Sky) beim VfB Stuttgart ersetzt.
Füllkrug in Form
„Das ist schon ein schwerwiegender Ausfall“, hob Kohfeldt am Freitag die Bedeutung Sargents für das Bremer Spiel hervor und deutete dann an, dass Niclas Füllkrug ihn wohl ersetzen wird. „Ihm hat die Länderspielpause sehr gut getan“, sagte Werders Chefcoach über den oftmals verletzt verhinderten Mittelstürmer. Füllkrug sei körperlich inzwischen „auf einem sehr guten Stand“, dennoch fehle ihm etwas, dass er sich nur mit Bundesligaeinsätzen holen kann. „Er muss jetzt spielen, um die nötige Wettkampfhärte zu bekommen“, meinte Kohfeldt.
Spieler separiert
Und so dürfte Füllkrug, der wie Sargent und Kevin Möhwald fünf Treffer in dieser Spielzeit erzielt hat, allerdings erst fünf Mal in der Startelf stand, neben Milot Rashica im Schwabenland angreifen. Der Kosovare Rashica ist wie alle anderen Bremer Nationalspieler gesund von seiner Länderspielreise zurückgekehrt. Um das Risiko von Infektionen mit dem Coronavirus zu verringern, setzt Werder bei den Nationalspielern auf eine zusätzliche Trennung: Die Spieler sind im Kabinentrakt separat von ihren Kollegen untergebracht und sehen diese sowie ihren Trainer nur auf dem Platz. Nichts mit der Pandemie hat indes der wahrscheinliche Ausfall von Milos Veljkovic zu tun: Der Serbe leidet unter Oberschenkelproblemen und wird wohl fehlen. Für ihn wird entweder Kapitän Niklas Moisander oder der erfahrene Christian Groß in die Dreierkette rücken.
Osako zurück?
Sollte derweil Füllkrugs Wettkampfhärte doch noch nicht so ausgeprägt sein und nicht für 90 Minuten reichen, hebt Kohfeldt eine Alternative heraus. Yuya Osako, der seit Anfang Januar nicht mehr in Werders Startelf stand, könnte nach starken Auftritten im japanischen Nationalteam plötzlich wieder eine Rolle spielen. „Yuya hat gezeigt, dass er der Spieler ist, für den ich ihn die ganze Zeit halte“, sagte der Trainer über Osako, der sechs Scorerpunkte in zwei Partien für sein Land ablieferte. Er könne Werder „eine Komponente geben wie kein anderer Spieler in unserer Mannschaft“. Mit Blick auf das Spiel in Stuttgart müsse er aber berücksichtigen, wie frisch sich der 30-Jährige nach der langen Reise fühle.
Wachsamkeit angesagt
Grundsätzlich müsse seine Mannschaft acht Spieltage vor dem Saisonende mit 30 Zählern auf dem Konto „wachsam sein“. Aber: „Wir haben auch einen durchaus respektablen Vorsprung.“ Sieben Zähler beträgt die Lücke auf den Relegationsplatz 16, auf dem der 1. FC Köln steht. „Wenn wir gewinnen, sind wir nicht durch, wenn wir verlieren, ist keine dramatische Situation entstanden“, nimmt Kohfeldt den Druck von seinem Team, das danach gegen RB Leipzig und bei Borussia Dortmund klarer Außenseiter sein wird.