Einswarden „Prävention ist auch in Schulen ein so wichtiger Baustein geworden, dass wir sofort gesagt haben, da machen wir mit“, berichtete Rainer Janßen, Schulleiter der Oberschule am Luisenhof. Die Schule war am Dienstag Gastgeberin des Präventionsmarktes, bei dem 16 Institutionen und Vereine sich und ihr Beratungsangebot vorstellten.
Es war die zweite Auflage dieser Veranstaltung. Die erste hatte im Februar an der Eschhofschule in Lemwerder stattgefunden und ist laut Rainer Janßen ein solcher Erfolg gewesen, dass der Arbeitskreis Schulsozialarbeit dieses Angebot an alle Schulen bringen wollte. Die Planungen sehen vor, den Präventionsmarkt, der ähnlich wie eine Jobbörse funktioniert, in Zukunft in jedem Halbjahr an einer Schule in der Wesermarsch anzubieten, so dass möglichst alle Schüler, Lehrer und Eltern das breitgefächerte Beratungsangebot kennenlernen.
Fragen stellen
Am Vormittag war der Markt den Schülern und Lehrern vorbehalten, am Nachmittag war er für alle geöffnet. In Gruppen durften die einzelnen Klassen eine Schulstunde lang an den Ständen stöbern. Um den Kindern und Jugendlichen zu helfen, die erste Hemmschwelle zu überwinden, bekamen die Schüler eine Broschüre, in der sie zu jedem der Stände Fragen beantworten mussten.
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Doch es sei nicht nur bei den vorgegebenen Fragen geblieben, berichtete Zeliha Aykanat vom Verein für interkulturelle Arbeit Refugium. „Die Schüler haben echt Interesse gehabt“, sagte sie. An ihrem Stand erfuhren die Jugendlichen unter anderem, woher die meisten Flüchtlinge stammen. Nämlich aus Syrien, erzählte der zwölfjährige Lukas Kleemeyer. „Und aus Iran, Irak und Afghanistan“, hatte Jamie-Lee Buck gelernt.
Teilweise seien die Geschichten den Kindern richtig nahe gegangen, sagte Zeliha Aykanat. „Um etwas zu verändern, müssen sich beide Seiten bewegen“, meinte sie. Um Verständnis zu schaffen, müsse Aufklärungsarbeit schon in jungem Alter anfangen.
Auch die Arbeiterwohlfahrt (Awo) bietet Beratungen für Kinder, Jugendliche und Eltern gibt, berichteten Julia Dislich und Barbara Knorz an ihrem Stand. „Wenn man Ärger hat, gibt es da jemanden, mit dem man reden kann. Genauso wie beim Pro-Aktiv -Center“, wusste der Schüler Lukas Kleemeyer.
Beim Caritas-Verband wurden gleich mehrere Angebote vorgestellt. Hier konnten die Schüler und Gäste die „Young Caritas Wesermarsch“ kennenlernen, in der Jugendliche im Alter von zwölf bis 28 in verschiedenen Projekten zum Beispiel zu den Themen Nachhaltigkeit, Upcycling oder Migration aktiv werden können. Auch das gerade anlaufende Projekt der „Leihomas und Leihopas“ wurde vorgestellt, ebenso wie die Schwangerschaftsberatung der Caritas. Hier konnten die Jugendlichen lernen, wie sich der Körper in der Schwangerschaft verändert und ab wann eine Frau überhaupt schwanger werden kann. Schwangerschafts-, Schwangerschaftskonfliktberatung und Verhütung waren auch am Stand von Donum Vitae Thema.
Die Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonie verdeutlichte an ihrem Stand mit Hilfe einer Waage, wie wichtig das Gleichgewicht von Einnahmen und Ausgaben ist. Das fange schon mit dem Taschengeld an, berichtete Inga Johannes.
Breites Spektrum
Und es gab noch viele weitere Beratungsangebote in der Schulaula zu entdecken. Organisiert hatten den Präventionsmarkt die Schulsozialarbeiterinnen Silvia Lindberg und Sandra Brüggemann. Bürgermeister Carsten Seyfarth hatte die Schirmherrschaft der Veranstaltung übernommen. „Man sieht auf den ersten Blick, dass es ein breites Spektrum an Beratungsangeboten in der Wesermarsch und in Nordenham gibt“, freute er sich.
Tatkräftig unterstützt hatten die Veranstaltung auch die Hauswirtschaftsgruppe der Schule, die in der Mensa für das leibliche Wohl der Gäste und Teilnehmer sorgte, sowie die Kunst-Arbeitsgemeinschaft, die unter anderem Flyer und Banner gestaltet und hergestellt hatte.