BRAKE BRAKE - Den Wunsch von Eltern, die in der Außenstelle Klippkanne der Verlässlichen Grundschule Boitwarden (VGS) verbliebenen zweiten und dritten Klassen auch weiterhin dort zu unterrichten, hatte die Schule aufgegriffen. Auf einem Informationsabend ging es um das Für und Wider der Außenstelle.
Kerstin Behlmer, neue Leiterin der VGS Boitwarden, betonte, dass die schulische Qualität besser an nur einem Standort gesichert werden könne. Die erwünschte Teamarbeit zwischen Parallelklassen wäre durch einen zweiten Standort nicht möglich, die Lehrmittel würden in Boitwarden gelagert und die Gemeinschaftsveranstaltungen finden am Hauptstandort statt.
Unterstützung fand sie bei Meinrad Rohde vom Landesschulamt, für den die Aufteilung von Grundschulkindern auf mehrere Standorte „pädagogisch die absolut schlechteste Entscheidung“ sei.
Den Eltern wurden Stimmzettel ausgehändigt, mit der Möglichkeit entweder für den Erhalt der Außenstelle oder die Eingliederung in das Schulgebäude Boitwarden oder der Besuch der Grundschule Harrien zu stimmen.
Rohde machte deutlich, dass ein Votum für die Außenstelle zur Folge hätte, dass dann aber alle Kinder in Klippkanne bleiben. Die Anmeldung in Harrien sei nur für jeweils vier Schüler der zweiten und dritten Klassen möglich. Bei mehr Anmeldungen wäre Harrien überlastet und in Boitwarden müsste eine Klasse geschlossen werden. Das sei mit dem Bestreben, möglichst kleine Klassen zu erhalten, nicht vereinbar, würde auch nicht genehmigt.
Schulbuseinsätze, um die Kinder nach Boitwarden zu fahren, die innerhalb der Zone von 2,75 Kilometern zur Schule wohnen würden vom Landkreis nicht bezahlt, so Manfred Büsing, beim Landkreis für die Schülerbeförderung zuständig. Es sollen keine Präzedenzfälle geschaffen werden.
Problematisch sei auch das Nebeneinander von Grundschulkindern mit Schülern der fünften und sechsten Klassen der Hauptschule, erläuterte Lehrerin Sonja Ulken, die in Klippkanne unterrichtet. Sie registrierte häufig Störungen des Unterrichts, Reibereien zwischen den „Großen und den Kleinen“ und Sachbeschädigungen.
Am Ende der Diskussion gaben 18 von 22 erschienen Eltern ihre Stimme ab. Der Trend geht eindeutig in Richtung nur eines Schulstandortes in Boitwarden. Den restlichen der 47 betroffenen Eltern wird der Stimmzettel von der Schulleitung per Post zugestellt.