Nordenham In eine Welt, die nach Veränderungen ruft, so Michael Eppler, wurden 75 Schüler des Nordenhamer Gymnasiums mit der feierlichen Überreichung des Reifezeugnisses oder des Fachabiturs entlassen. Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit stellten große Herausforderungen dar, für die es keine einfachen Lösungen geben werde. „Mit dem während der Schulzeit erhaltenen Rüstzeug habt ihr es aber selbst in der Hand, die Zukunft zu gestalten. Macht das Beste daraus“, gab der Schulelternratsvorsitzende den Abiturienten mit auf den Weg.
Ähnlich argumentierte Nordenhams Bürgermeister Carsten Seyfarth bei seinem Glückwunsch an die Abiturienten. Im Beisein deren Eltern und weiterer Angehöriger sprach er von einem Ende eines wichtigen Lebensabschnitts, in dem die Schulabgänger die Grundlagen für die weitere Zukunft bekommen hätten.
Der Einsatz der Jugend für den Klimaschutz, umgesetzt in der Bewegung „Friday for future“, mache Mut, weil er zeige, dass sich junge Menschen für die Zukunft engagieren. Dabei sollten sie ihr erworbenes Wissen umsetzen. Wichtig sei, dass sie dabei auch Spaß und Freude haben.
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„Es ist geschafft, mit dem Abitur steht euch die Welt offen“, stellte Uwe Thöle fest. Als Vertreter des Schulträgers appellierte der stellvertretende Landrat des Kreises Wesermarsch an die Abiturienten, bei ihren Zukunftsplänen auch einen Verbleib in der Heimat in Erwägung zu ziehen. In der Wesermarsch gebe es viele zukunftsorientierte Berufsfelder. „Es lohnt sich, hier zu leben und zu arbeiten“, warb Uwe Thöle für die Wirtschaft im Landkreis.
„Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück”, bemühte der Vize-Landrat eine bereits vielfach zitierte Weisheit, um die Schulabgänger daran zu erinnern, dass man ein Leben lang lernt.
Für den verhinderten Schulleiter Clemens Pauer, der in einem verlesenen Grußwort die Schüler auf viele Chancen beim Eintritt in eine neue berufliche Welt hinwies, verglich der stellvertretende Schulleiter Dr. Sebastin Wegener in seiner Rede das heutige Abitur mit der Reifeprüfung im Jahr 1959.
Obwohl die damaligen gesellschaftlichen Voraussetzungen ganz andere gewesen seien, gebe es viele Parallelen. Der Lehrstoff habe sich nicht wesentlich verändern und auch schon damals hätten die Schüler die Lehrer wohl für verstaubt gehalten.
Sebastian Wegener bezeichnete das Abitur nicht nur als eine Auszeichnung, sondern auch als eine Verpflichtung, beispielsweise um Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen. Die Abiturienten sollten sich nicht auf dem Erreichten ausruhen, sondern die Chance nutzen, die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen.
Voraussetzung dafür sei aber nicht nur die schulische, sondern auch die persönliche Entwicklung. Wertschätzung und Mitgefühl gegenüber anderen Menschen seien dabei wichtige Eigenschaften.
Den Dank an die Eltern, für die die Schulzeit der heutigen Abiturienten nach Ansicht von Carsten Seyfarth auch wohl eine Reifeprüfung gewesen sei, und insbesondere an die Pädagogen des Nordenhamer Gymnasiums übermittelten Songül Gündogar und Merten Wittrock für die Schulabgänger.
Für sie hatte die achtjährige Schulzeit am Gymnasium am 18. August 2011 begonnen. Die ließen die beiden Redner mit humorvollen Anekdoten und Erlebnissen Revue passieren. Dabei gestanden sie ein, dass sie die Lehrkräfte an ihre pädagogischen Grenzen gebracht und an ihren Versuch hätten verzweifeln lassen, den Schülern soziale Werte beizubringen.
Für einen recht heiteren Teil der feierlichen Zeugnisübergabe sorgten die Pädagoginnen Marlit Pöpke und Meike Wassmann, die Humorvolles im Beipackzettel für das Abimotto „Abicetamol – Endlich hat der Schmerz ein Ende” entdeckt hatten, sowie das Lehrerduo Dirk Müller und Sait Helmut Ighnaimat, das in einem sehr gelungen satirischen Sketch auf der Suche nach einem geeigneten Thema für eine Abiturrede das wahre heutige Schulleben beleuchtete.
Übergeben wurden die Reifezeugnisse von den Tutoren Marion Wolff, Anja Volkmann, Sebastian Wegener, Ann-Kathrin Edel, Marlit Pöpke und Franziska Weiss (in Vertretung für Viktor Buchholz).
Die von den Schülern Özlem Karaboyun und Luca Fabio Ilenda moderierte Feierstunde wurde von den Schülerband “Highheads” musikalische begleitet.