Wesermarsch Die Schulbezirke im Landkreis Wesermarsch werden nicht aufgehoben – auch nicht für Schüler der Grundschule Rodenkirchen. Einen solchen Antrag hatte Jürgen Janssen (Grüne) gestellt, da es in den vergangenen „vier, fünf Jahren“ immer wieder zu Problemen bei der Genehmigung von Ausnahmeanträgen gekommen sei, wenn Kinder das Gymnasium Brake statt das zuständige Gymnasium Nordenham besuchen wollten. Vor allem die viel zu langsame Bearbeitung der Anträge kritisierte Janssen, selber viele Jahre Schulleiter. Es sei Eltern nicht zumutbar, monatelang überhaupt auf Antworten zu warten. Auch wenn eine Änderung der Schulbezirkssatzung den Eltern für das kommende Schuljahr nicht mehr helfe, könne der Kreistag „einen Prozess in Gang setzen“.
Genau davor scheute sich die Mehrheit und verwies auf mögliche Probleme einer Satzungsänderung: Eine Freigabe würde den Landkreis Wesermarsch als Schulträger vor Probleme bei der Planung von Schulgebäuden und Schülertransport stellen, betonte Meinrad-Maria Rohde (SPD). Er befürchtet, dass es nicht bei einem Einzelfall bleibe und weitere Gemeinden folgen würden. Eltern könnten aber gegen eine ablehnende Entscheidung der Schulen oder der Landesschulbehörde (die entscheidet, wenn die Schulen die Entscheidung nicht selber oder nicht einvernehmlich treffen) rechtlich vorgehen.
Auf mögliche unkalkulierbare Folgen wies auch Hans Kemmeries hin. „Wir reden über 20 Kinder, deren Eltern dann theoretisch frei entscheiden können“, meinte der Erste Kreisrat. „Dann reden wir vielleicht über ein Zügigkeitsproblem.“ Leerstehende Klassenräume an einem Standort, fehlende am anderen könnten die Folge sein.
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Letztlich folgten nur Grüne, UW und AfD (insgesamt elf Stimmen) dem Ansinnen Janssens. Die Mehrheit von 29 Kreistagsmitgliedern lehnte eine Satzungsänderung ab.