Wesermarsch Raus aus der Schule und rein in die soziale Arbeit: Vier Jugendliche aus der Wesermarsch haben in der ersten Ferienwoche an der freiwilligen Aktion „Szenenwechsel“ der Verbände Diakonie und Caritas sowie Katholischer und Evangelischer Jugend teilgenommen und eine Woche lang in sozialen Einrichtungen hospitiert und mitgeholfen.
Einer dieser Jugendlichen ist Mansur. Der 19-Jährige macht gerne Praktika in ganz verschiedenen Berufsfeldern. Bereits im letzten Jahr hatte er bei „Szenenwechsel“ teilgenommen und fand es so gut, dass er auch im diesem Jahr wieder mit dabei war. In diesem Jahr hospitierte er in einem Nordenhamer Kindergarten. „Es macht viel Spaß“, sagt Mansur. Die Kinder kämen den gesamten Tag an, um mit ihm zu spielen – anstrengend fände er es nicht. „Sie sind so süß“, findet er.
Hannah Rieke hatte Lust, etwas Soziales in den Ferien zu machen. Die gesamte Woche über war sie bei der Ovelgönner Mühle, Wohn- und Arbeitsplatz von Menschen mit Handicap. „Ich wollte nicht die gesamten Ferien nur rumsitzen sondern etwas mit Menschen machen“, sagt Hannah Rieke.
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Von 9 bis 16 Uhr unterstützt sie in der Wäscherei oder beim Mittagessen. „Es sind alle sehr liebevoll dort, ich wurde dort schon richtig ins Herz geschlossen“, verrät sie. In welchem Bereich sie später arbeiten möchte weiß sie noch nicht. „Praktika sind immer gut, um zu sehen, in welche Richtung es gehen könnte“, sagt die 15-Jährige.
Auch Mathes ist 15 Jahre alt und wollte die Arbeit im sozialen Bereich kennen lernen. „Mein Bruder hatte auch schon einmal mitgemacht und da wollte ich es auch einmal ausprobieren“, sagt er. Die gesamte Woche über erlebte er nun die Arbeit im evangelischen Kindergarten in Elsfleth hautnah mit.
„Die Kinder sind froh, dass einmal ein Mann da ist. Man lernt richtig, wie man mit Kindern umgeht“, berichtet er von seinen Erfahrungen. Bisher habe auch alles sehr gut geklappt, viele Spiele mit den Kids standen auf der Tagesordnung.
Bereits zum 21. Mal findet die Aktion im Oldenburger Land statt – in den 20 Jahren zuvor gab es insgesamt 2500 Teilnehmer. „Ich finde es erstaunlich, dass Jugendliche ihre Ferien und Freizeit opfern dafür opfern“, sagt Karin Schelling-Carstens, Kreisgeschäftsführerin des Diakonischen Werks Wesermarsch, die den verschiedenen Unternehmen für ihre „phänomenale Bereitschaft“ dankte. „Es ist immer ein guter Einblick für die Jugendlichen – nicht nur ein Mitlaufen – sondern aktiv dabei zu sein“, merkte Karin Schelling-Carstens weiter an. Einige der Teilnehmer hätten später auch einen Beruf im sozialen Bereich gefunden.
„Im Gegensatz zu seinem Schulpraktikum durfte ich bei diesen freiwilligen Praktika sehr viel alleine machen“, verrät Mansur. „Szenenwechsel macht einfach so viel Spaß – ich weiß auch nicht warum“, sagt er. „Wenn ich im nächsten Jahr noch nicht arbeite, mache ich sehr gerne noch einmal beim Szenenwechsel mit.“
Zunächst treffen sich an diesem Samstag aber erst noch einmal alle Teilnehmer aus dem Oldenburger Land in Vechta, um sich bei einer gemeinsamen Abschlussbesprechung auszutauschen und an abschließenden Workshops teilzunehmen. Auch Model und Schirmherrin Jana Lea Schuh wird dabei sein.