ELSFLETH Hans-Jürgen Zech ist kein Pessimist. Er ist aber auch nicht die vertrauensselige Frohnatur, für die man ihn auf den ersten Blick halten könnte. Er hat ein bestechend fröhliches Gemüt. Beim 15. Tischgespräch der NWZ im Restaurant Panorama wird deutlich, dass der neue Stadtbrandmeister von Elsfleth durchaus auch ernste, bestimmende Züge hat. Einen eigenen Kopf. Es fängt damit an, dass er eigentlich nie zur Feuerwehr wollte. „Ich hatte da keinen Bezug zu, meine Freunde und Bekannte waren dort nicht“, erzählt der 52-Jährige bei einem alkoholfreien Weizenbier und einem gemischten Fischteller.
Zech wurde in Bassum geboren und wuchs in Weyhe bei Bremen auf. „Dass Bauland war dort günstiger, deshalb sind meine Eltern mit mir und meinen beiden jüngeren Geschwistern dorthin gezogen“, so Zech. Als er später auf Meisterschule in Bremen seine Frau kennenlernte, ging es nach Sandfeld.
„1986 zog ich nach Sandfeld“, so der Feuerwehrmann, der beruflich Elektroinstallateur-Meister ist. Zech und seine Frau leben an exponiertem Ort: In der alten Sandfelder Schule. 1892 wurde die Schule gebaut, bis in die 60er-Jahre wurde dort unterrichtet. Das Ehepaar Zech lebt in der früheren Lehrerwohnung, die ihnen mittlerweile aber viel zu groß sei, wie Hans-Jürgen Zech betont. Die Kinder sind schon seit elf Jahren aus dem Haus.
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Wie wird einer, der eigentlich gar nicht zur Feuerwehr wollte, Stadtbrandmeister? Zech lacht. „Der Vater des Sandfelder Ortsbrandmeisters, mein Nachfolger, hat mich zur Feuerwehr geholt“, sagt der 52-Jährige. August Böning war das. „Er hat Jahre dafür gebraucht und nicht locker gelassen“, so Zech.
Vor zwei Jahren, im September 2009, habe dann der Stadtbrandmeister Peter Jürschik ihn gefragt, ob er der Nachfolger werden wolle. „Das hat mich überrascht und ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich es mache.“ Dann wurde gewählt. Im Februar wurde Zech dann offiziell zum neuen Stadtbrandmeister ernannt.
Auf die Frage, welche potenziellen Gefahrenpunkte in Elsfleth sind, antwortet er direkt: „Die Bahnstrecke, die Schifffahrt und vor allem die Bundesstraße 212.“ Das Problem, so Zech, seien Gefahrguttransporte. Und die gebe es zu Land, zu Wasser und auf den Schienen. Ein zunehmend größer werdendes Problem sei auch, dass die Autos von außen im Ernstfall immer schwerer zu öffnen seien. „Die Autos werden sicherer – zu beiden Seiten“, so Zech. Fatal sei dies, wenn die Wagen nach einem Unfall Feuer fangen. Was durchaus noch passiere.
Wer ihn nicht kennt, der könnte meinen, dass die fröhliche die einzige Seite an ihm ist. Hans-Jürgen Zech weiß, was er will. Man sollte ihn nicht unterschätzen.