Elsfleth „Wir standen zu dritt im Graben. Zwei Männer haben den Wagen stabilisiert, und ich konnte die Frau zum Glück noch rechtzeitig aus dem Kofferraum ziehen. Meine Freundin hat derweil mit dem Handy die Rettungskräfte alarmiert.“ 24 Stunden nach dem spektakulären Unfall an der Bundesstraße 212 fasst der 22-jährige Nordenhamer die Rettungsaktion gefasst zusammen.
„So etwas möchte ich nicht so schnell wiedererleben. Ich habe mit angesehen, wie sich der Wagen überschlug und im Graben landete. Wir können alle froh sein, dass sich die Fahrerin noch selbstständig aus dem Sicherheitsgurt befreien konnte“, sagt der Mechaniker am Sonntagnachmittag im Gespräch mit der NWZ.
Seinen Namen möchte er lieber nicht in der Zeitung lesen. „Neben meiner Freundin haben nämlich noch zwei weitere Helfer mit angepackt. Es musste alles sehr schell gehen, deshalb hat die Polizei ihre Namen nicht erfasst. Die Rettungsaktion war echte Teamarbeit“, sagt er.
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Es ist beinahe ein Wunder, dass die 54-jährige Fahrerin des Unfallwagen nicht ertrunken ist. Laut Polizeibericht befuhr sie am Samstagnachmittag gegen 16.20 Uhr mit ihrem Auto die Bundesstraße 212 von Elsfleth in Richtung Brake und kam in Höhe Elsfleth-Lienen vermutlich aus Unachtsamkeit auf die Gegenfahrbahn, berichtete die Polizei am Sonntag.
Um eine Kollision mit dem Gegenverkehr zu vermeiden, lenkte sie ihr Fahrzeug zu ruckartig auf die rechte Fahrspur zurück und verlor dabei die Kontrolle über ihren Wagen. Das Fahrzeug kam nach rechts von der Fahrbahn ab, überschlug sich und landete kopfüber in einem Graben, der nach den vergangenen starken Regenfällen enorm viel Wasser führte.
Der Wagen lief sich schnell mit Wasser voll. Ein 22-jähriger Nordenhamer, der mit seiner 21-jährigen Lebensgefährtin an der Unfallstelle vorbei kam, zögerte keine Sekunde, sprang mit zwei weiteren Helfen in den Graben und befreite die Fahrzeugführerin durch den Kofferraum aus dem inzwischen vollgelaufenen Auto. „Die 21-Jährige Lebensgefährtin des Nordenhamers alarmierte in der Zwischenzeit die Rettungskräfte“, lobt die Polizei den vorbildlichen Einsatz.
Die verunglückte Fahrerin wurde mit leichten Verletzungen und einer Unterkühlung in ein Krankenhaus gebracht. Am Wagen entstand Totalschaden.
Das Unglück erinnert an einen Unfall vom vergangenen Oktober in Elsfleth. Damals hatte Andrea Hübner dem Unfallopfer Matthias Schäfftlein grandios beigestanden. Sie wurde dafür bereits mehrfach geehrt.