Reitland „So ein Mist!“ Kreisbrandmeister Heiko Basshusen kann es kaum fassen, dass seine „Firefighter“, die Sekunden zuvor noch einen super Lauf hinlegten, durch einen Fauxpas Strafpunkte kassieren.
Kleines Missgeschick
Beim Kuppeln konnte die Truppe ein Ventil nicht rechtzeitig schließen, so dass das Wasser in alle Richtungen spritzte. Das Publikum beim Kreisfeuerwehrtag am Sonnabend in Reitland hatte seinen Spaß an der unfreiwilligen Einlage der freiwilligen Feuerwehrleute. Doch mit viel Geduld bekamen die Firefighter – eine Gruppe aus Orts- und Gemeindebrandmeistern – die Lage in den Griff und bedankten sich abschließend beim Publikum mit einer kleinen La-Ola.
Als letztes Team waren Heikos Firefighter als eine von 26 Mannschaften beim Kreisfeuerwehrtag an den Start gegangen. Zuvor hatten 22 Tragkraftspritzen-Mannschaften und drei weitere Löschfahrzeug-Mannschaften gezeigt, was sie gelernt haben.
Die Freiwillige Feuerwehr Reitland hatte den Kreisfeuerwehrtag nach mehreren Jahren wieder ausgerichtet. Auf dem Sportplatz neben dem Feuerwehrhaus war das Wettbewerbsgelände abgesperrt. Bei der schon wie ein großes Familientreffen wirkenden Veranstaltung waren zahlreiche Partner und Kinder mit dabei. Auch wenn immer wieder dunkle Wolken über den Platz zogen und es gelegentlich wie aus Eimern schüttete, konnten die Brandschützer ohne Gefahr auf dem Platz ihre Prüfungen bestreiten. Die Stimmung unter den Besuchern und Feuerwehrleuten der 26 Wehren aus dem gesamten Landkreis war gut.
Im Korb nach oben
Auf dem Platz gab es Grillwurst und Getränke sowie selbst gebackenen Kuchen und Kaffee zur Stärkung. Auch das Schiedsgericht wurde hier versorgt. Der Umweltzug des Landkreises präsentierte sich, und die Drehleiter der Feuerwehr Nordenham war ebenfalls vorgefahren und beförderte unter anderem Gäste aus Politik und Verwaltung noch weiter nach oben.
Durch das Engagement der Kreisausbildungsleiterin Christina Reiners-Zirk standen sechs Wertungsrichter vom Oldenburgischen Feuerwehrverband für den Wettbewerb zur Verfügung.
In seiner Begrüßung dankte der Kreisbrandmeister allen Helfern der Feuerwehr Reitland, des Fördervereins und der Dorfgemeinschaft.
Die Feuerwehrleute zeigten unterdessen, was sie gelernt hatten. Beim Kuppelwettkampf der Erwachsenen traten die Wehren gegeneinander an. Sie mussten hier unter Beweis stellen, wie gut und schnell sie waren. „Wir haben bei diesem Wettkampf die Richtlinien wie vor 20 Jahren, als es noch Eimerfestspiele hieß“, sagte Gemeindebrandmeister Jörg Wiggers. Für die Feuerwehrleute – ein Gruppenführer und acht Mitglieder – war die Aufgabe, eine Wasserversorgung aus einem offenen Gewässer herzustellen und eine 75 Meter lange Schlauchverbindung zu legen. Der Angriffs-, Wasser- und Schlauchtrupp musste zum Ende dann noch Klappschilder mit dem Wasser wegspritzen.
Vor der Siegerehrung lobte der Kreisbrandmeister Heiko Basshusen noch alle Aktiven. „Das habt ihr wirklich toll gemacht. Das war ein ganz normaler Löschangriff, so wie wir es jeden Tag machen.“
Der stellvertretende Landrat Dieter Kohlmann meinte, dass es schön sei zu sehen, dass die Feuerwehrleute aus der Wesermarsch wie eine große Familie zusammenhalten. So sah es auch Regierungsbrandmeister Dieter Schnittjer: „Kameradschaft ist unsere Stärke.“