Wesermarsch In Corona-Zeiten sind ältere Menschen oft zu Hause und freuen sich, wenn überhaupt jemand vorbeikommt oder anruft. Betrüger machen sich nicht nur die Einsamkeit zunutze. Sie beuten auch die Angst aus, wenn sie falsche Hilfen anbieten, warnt der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Brake.
Derzeit grassiert nicht nur das Corona-Virus, sondern auch die Einsamkeit älterer Menschen. Manche Gauner haben sich darauf eingestellt. Sie geben sich am Telefon als Enkel aus, der unter Quarantäne steht und Geld für Medikamente braucht. Falsche Mitarbeitende des Gesundheitsamts bieten einen – teuren – Corona-Test, raten zu Wohnungsdesinfektionen oder bitten um Spenden für Desinfektionsmittel, die „armen“ Familien zur Verfügung gestellt werden.
„Um eines klarzumachen: Egal ob Corona oder in normalen Zeiten: Gewiefte Betrüger suchen sich ihre Opfer in allen Altersgruppen. Ältere aber auch Jüngere verheddern sich in einem Netz aus Charme, Seriosität und falscher Hilfsbereitschaft, das Betrüger auswerfen“, sagt Julia Lax, Sozialberaterin im SoVD-Beratungszentrum in Brake. „Ein gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit“
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Lax rät: „Hören Sie auf ihr Bauchgefühl. Prüfen Sie, ob die abenteuerlichen Geschichten stimmen können. Nehmen Sie sich Zeit, Anrufe zu überdenken. Lassen Sie sich nie unter Zeitdruck setzen. Rufen Sie an bei Gesundheitsamt, Telefonanbieter oder Polizei und fragen, ob angerufen wurde.“
Dubiose Haustürgeschäfte seien leicht auszumachen. Betrügereien per Telefon kämen dagegen still und leise ins Haus: Unechte Servicekräfte wollen das Telefon prüfen. Vermeintlich neue Nachbarn geben vor, Einkäufe zu erledigen. Nur: Das Geld müssten sie vorher haben.
Andere nutzen aus, wenn Ältere Banken und Sparkassen meiden und sich aufs Online-Banking verlegen: Sie senden E-Mails oder geben sich am Telefon als Bankmitarbeitende aus und verlangen, vertrauliche Daten preiszugeben, indem sie bei der Eingabe der Geheimnummer helfen. Oder sie warnen am Telefon amtlich, dass eine Bekannte infiziert sei. Nun müsse man alle Kontaktpersonen mit Namen, Anschrift und Telefonnummer registrieren. So kommen die Gauner an persönliche Angaben.
Julia Lax: „Alle diese Anrufer nutzen aus, dass gerade ältere Menschen in Corona-Zeiten das Telefon besonders brauchen.“ Bei Fragen ist sie unter Telefon 04401/4784 (E-Mail: info.brake@sovd-nds.de) erreichbar.