Brake - Am Niedersachsenkai in Brake hat die Firmengruppe J. Müller zwei Hallenneubauten in Betrieb genommen. Insgesamt wurden fast 30.000 Quadratmeter Lagerraum neu geschaffen. Investiert wurden 13,8 Millionen Euro. „Die Investition ist in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein deutliches Bekenntnis zum Standort“, sagt Jan Müller, Vorstandsvorsitzender der J. Müller AG.
Umschlag rückläufig
Die Umschlagszahlen sprechen eine deutliche Sprache. Zur Jahresmitte ist der Seeverkehrsumschlag im Verhältnis zum Vorjahr um über 17 Prozent auf 2,8 Millionen Euro zurückgegangen. Es fehlen insbesondere die Getreideimporte. „Das Hafenumschlagsgeschäft lebt vom Handelsgeschäft. Dieses ist durch viele Entwicklungen eingeschränkt und behindert“, sagt Vorstand Thomas Bielefeld, zuständig für den Geschäftsbereich Agrarprodukte/Schüttgüter und Personal.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und auch die De-Globalisierungstendenzen sowie Sondereinflüsse auf den für den Standort Brake wichtigen Agrarmärkten stellen das Unternehmen vor erhebliche Herausforderungen. „Wir reagieren auf diese Entwicklung durch gezielte Investitionen und grundlegende Organisationsmaßnahmen“, so Thomas Bielefeld weiter. Bei J. Müller ist es bisher gelungen, trotz schwacher Beschäftigung auf Kurzarbeit zu verzichten.
An die fertiggestellten Lagerhallen knüpft die Firma große Hoffnungen. Insbesondere soll der Forstproduktenbereich weiter ausgebaut werden. „Bereits im letzten Jahr konnten wir mehr als eine Million Tonnen Zellstoff im Seehafen Brake umschlagen“, so Jens Ripken, Vorstand für den Bereich Breakbulk-Produkte und Kaffee.
Nicht nur Zellulose
Die neuen Lagerhallen entsprechend den höchsten sicherheitstechnischen Anforderungen im Hafenumschlag und Hochwasserschutz. So sind sie nicht nur für die Lagerung von Zellulose und Papier geeignet, sondern mit ihren anschüttbaren Wänden auch für die Lagerung von Schüttgut.
Bei der Vergabe der einzelnen Baugewerke wurden darauf geachtet, soweit wie möglich Unternehmen aus der Region einzusetzen. Mehr als 20 verschiedene Gewerke, darunter die Hälfte aus der Region, waren am Bau beteiligt. Die eine der beiden neuen Hallen ist 222 Meter lang, 98 Meter breit und 14,5 Meter hoch. Sie ist 21.787 Quadratmeter groß. Die zweite neue Halle 100 Meter lang, 68 Meter breit und 14 Meter hoch. Sie ist 6772 Quadratmeter groß.