Abbehausen Die Abbuser Spoaßmoaker feiern ein kleines Jubiläum: Seit zehn Jahren stehen sie auf der Bühne. „Miss Sophies Arvskupp“ heißt ihr neues Stück. Dabei handelt es sich um eine turbulente Komödie, mit der sie zu ihrem Geburtstag ihrem treuen Publikum ebenso ein Geschenk machen wollen wie natürlich auch sich selbst. Für Donnerstag, 28. Dezember, laden sie zur Premiere ein.
Zehn Jahre Theater im Dorfkrug. Blättern wir zurück ins Jahr 2007. Es war ein schmuddeliger, nasskalter Novembertag, erinnert sich Reiner Gebauer. Eine gute Hand voll Interessierter hatte sich damals zusammengetan. Ihre Idee: Sie wollten sich als plattdeutsche Laienspielgruppe selbstständig machen. Die Voraussetzungen dafür waren gut, denn jeder Einzelne brachte langjährige Bühnenerfahrung mit ein.
Der Name ist Programm
Die meisten von ihnen hatten bereits etliche Male für die Spielschar des Ellwürder Bürgervereins vor großem Publikum gestanden. Ein Name für die neu zu gründende Theatergruppe war auch schnell gefunden: „Abbuser Spoaßmoaker“ wollten sie heißen – ein Name, der gleichzeitig Programm sein sollte.
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Es traf sich gut, dass auch schon ein Regisseur mit am Gründungstisch saß. Es war Heinz Schweers, der sich ebenfalls entschieden hatte, von der Ellwürder Spielschar zu den Abbusern zu wechseln. Von ihm kam spontan der Vorschlag, sich für die Premiere und die weiteren Aufführungen genau die Zeit im Jahr auszugucken, die andere plattdeutsche Bühnen bis dahin stets gemieden hatten – die „tote Zeit“ zwischen Weihnachten und Neujahr und die ersten Tage im neuen Jahr. Die Idee fand sofort Zuspruch.
Nicht zu kleckern, sondern zu klotzen – das machten sich die Spoaßmoaker zur Devise. Frech setzten sie für ihr erstes Stück „Riep för Mallorca“ mit der Premiere Ende Dezember 2008 gleich acht Termine im Abbehauser Dorfkrug an.
Und tatsächlich: Sie lagen mit ihrer Einschätzung richtig. Bei allen acht Aufführungen hatten die Abbuser ein volles Haus. Die Presse schrieb von professionell und spritzig, amüsant und überzeugend, prickelnd, köstlich, turbulent und pointenreich.
Vorausgegangen waren natürlich viele Wochen harter Probenarbeit. Im August schon hatten sie mit drei Leserunden im Stuhlkreis begonnen. Ab September war die Bühne dann zweimal wöchentlich der Tatort. Drei Monate lang. Die drei Akte der Komödie wurden dafür jeweils in zehn Szenen aufgesplittet.
„Unser Vorgehen war sportlich. Nach zwei Proben sollte jeder seinen Part schon einigermaßen auswendig kennen“, erzählt Reiner Gebauer. Er begleitete zunächst als rechte Hand Spielleiter Heinz Schweers. Später unterstützt ihn Claudia Böltes. Dann übernahm Reiner Gebauer selbst die Regie.
Zehntes Bühnenstück
Wenn sich jetzt am 28. Dezember im Abbehauser Dorfkrug erneut der Vorhang zu einer Premiere öffnet, präsentieren die Abbuser Spoaßmoaker nach den zehn Jahren ihres Bestehens auch schon ihr zehntes Bühnenstück. Eine reife Leistung.
Inzwischen finden übrigens nicht nur acht, sondern auch schon einmal bis zu elf Aufführungen pro Jahr statt. Es gibt in enger Zusammenarbeit mit dem Abbehauser Gastronom Udo Venema den „Theaterkaffee“ und es gibt das „Theaterfrühstück“.
Fast immer wieder heißt es: „Ausverkauft!“.
Von NWZ-Redakteur Horst Lohe einmal danach gefragt, ob sie der monatelangen Probenarbeit nicht irgendwann einmal überdrüssig sind, schüttelten die beiden „Urgesteine“ der Gruppe, Waltraut Frerichs und Dieter Jantzen, spontan den Kopf: „Am Anfang des Jahres sind wir natürlich froh, dass der ganze Mist vorbei ist. Im Juni lechzen wir dann aber auch schon wieder nach neuen Rollenbüchern. Die Proben sind absolut keine Belastung. Sie machen einfach Spaß.“
Daran hat sich bis heute nichts geändert.