Blexen Seit 1996 gibt es auf dem Friedhof in Blexen ein anonymes Gräberfeld. Inzwischen sind hier 220 Urnen begraben. Wie die Pfarrerin und Vorsitzende des Kirchenverbands Blexen/Nordenham, Heike Boelmann-Derra, mitteilt, wird die Nachfrage nach dieser Art der Bestattung immer größer. Neu sind auf dem Blexer Friedhof die grauen Granitstelen in der Nähe des Feldes. Hier besteht die Möglichkeit, Schilder mit den Namen der verstorbenen Angehörigen anbringen zu lassen. Pflegefrei, aber nicht völlig anonym – diese Bestattungsvariante ist auch in Blexen zuletzt immer mehr nachgefragt worden. Mit der Anschaffung der Granitstelen ist dieser Wunsch jetzt in Erfüllung gegangen.
Acht bronzene Schilder sind auf einer der beiden Stelen bereits angebracht. Die gemeinsame Friedhofsverwaltung für Blexen und Nordenham hatte bei den Angehörigen der Verstorbenen nachgefragt, die in den vergangenen zwei Jahren auf dem Urnenfeld beigesetzt wurden. Wie Pfarrer Dietmar-Reumann-Claßen erläutert, finden diese Beisetzungen anonym statt. Von der Familie ist niemand dabei. So weiß niemand aus der Familie, wo genau die Urne des Verstorbenen begraben ist. Die Trauerfeiern dagegen laufen ganz normal ab.
Das Gräberfeld ist nicht mehr als eine unscheinbare Rasenfläche. Neben den Granitstelen haben Angehörige die Möglichkeit, Blumen oder Kerzen aufzustellen. Davon machen sie auch reichlich Gebrauch. Gerade jetzt im Frühling erstrahlt die Fläche in den schönsten Farben.
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Wie Heike Boelmann-Derra mitteilt, gewinnen pflegefreie Grabstellen immer mehr an Bedeutung. Die Pfarrerin betont, dass dies nichts mit einem Mangel an Wertschätzung gegenüber den Verstorbenen zu tun hat. Viele von ihnen wählten noch zu Lebzeiten selbst diese Form der Bestattung, um es ihren Angehörigen leichter zu machen. Die Entwicklung der Bestattungskultur sei zudem eng verknüpft mit der Entwicklung der Gesellschaft insgesamt. „Manchmal wohnt die Verwandtschaft weit weg und hat gar nicht die Möglichkeit, sich regelmäßig um die Pflege der Grabstelle zu kümmern.“
Inzwischen gibt es viele verschiedene Arten von Gräbern – auch auf dem Friedhof in Atens, der zur Kirchengemeinde Nordenham gehört. Heike Boelmann-Derra möchte allen Interessierten einen Überblick geben und zwar bei einem kleinen Rundgang am Donnerstag, 25. April. Treffpunkt ist um 18 Uhr auf dem Atenser Friedhof.