Elsfleth Die La-Ola-Welle rollt und die Elsflether Stadthalle bebt vor Energie – dieses Fußballspiel, das eigentlich gar kein richtiges Spiel ist, macht große und kleine Besucher zu überzeugten Kickerfans. „Mein Ball, der findet seinen Weg“ singen die Oldenburger „Blindfische“ in ihrem Song über Abseitsfallen, rote Karten und Viererketten. Genauer gesagt: Andi und Rolf rocken die Stadthalle, während Roland zur Rolle des Fußballs verdonnert wird und das Tor nicht findet. So widerlegen die „Blindfische“ das Gerücht, in Elsfleth habe Fußball keine Chance. Keine Chance hatte übrigens die angekündigte Comedianfrau aus Berlin: Suli Puschban war erkrankt und ließ alle Elsflether Kinder grüßen.
Das Blindfisch-Programm ist auch ohne Suli am Sonntagnachmittag ein Riesenspaß für einige hundert Kinder und Eltern. Beim OLB-Kinderkonzert ist es legitim, gemeinsam mit dem Oldenburger Rock-Trio (E-Gitarre, Bass und Schlagzeug) so richtig Quatsch zu machen, kollektiv herum zu hampeln, mit Kuchen zu krümeln und den Refrain der Songs lauter als laut mit zu grölen.
Etwas moderater hatte der vergnügte Nachmittag begonnen. Unter der Leitung von Musikschullehrer Heinrich Wedemeyer lassen der Chor und Instrumentalisten der Grundschule Alte Straße, sowie ältere Schüler der Musikschule Wesermarsch die Mühle am rauschenden Bach klappern und stellen sich der Frage: „Was wollen wir trinken – sieben Tage lang?“ In der Stadthalle wird auf jeden Fall nur Saft getrunken und Kuchen verputzt. Dafür hatte der Förderverein „Schöne Grundschulzeit“ gesorgt, aber auch dafür, dass die 180 Mädchen und Jungen der Grundschule Alte Straße keinen Eintritt zahlen mussten. Auch die OLB und der Lions-Club unterstützen dieses einmalige Stadthallen-Event.
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Das Programm der „Blindfische“ begeistert nicht nur die Kids, auch einige Eltern wischen sich verstohlen die Lachtränen aus dem Gesicht – einen solchen Spaß hat die Stadthalle lange nicht erlebt. Groß und Klein sind noch ganz wuschig vom temperamentvollen Kickerturnier, da landet Oberspaßvogel Andi – das ist der am Schlagzeug und mit den Zaubertricks – den nächsten Knaller: ein Quasselmikrofon, das jedes Wort nachplappert und nicht zu bremsen ist, es entsteht eine Kakophonie sondergleichen.
Und der nächste Flattermann ist auch nicht zu bremsen. Gemeinsam sucht man den Kaaa-Kaaa-Kakadu, es hilft kein Flattern mit den Armflügeln, der Exot hat sich verdrückt und bleibt unauffindbar. Diese Enttäuschung, die gar nicht sooo groß ist, mildert der Spezialgast und äußerst fingerfertige Klaas mit seinen Kartentricks, die alle Gäste staunen lassen. Und weil die Blindfische befinden, dass im schönen Elsfleth doch noch einiges gebaut werden könnte, verwandeln sich die Jungs und Deerns in hyperaktive Bauarbeiter, die ihre jeweiligen Tätigkeiten lautstark demonstrieren – es wird symbolisch gesägt und gehämmert, dass die Wände wackeln.
Noch eine Überraschung: Wer hätte gedacht, dass ein Kindernachttopf einem Cowboyhut verblüffend ähnlich sieht? Wer hätte gedacht, dass ein Ritterhelm oben eine Kurbel zum Kopfverdrehen braucht? Die „Blindfische“ haben diese Geheimnisse gelüftet. So gibt es am Schluss viele gute Gründe, dem verrückten Trio aus Oldenburg mit einem donnernden Applaus zu danken.