Brake Neue Erkenntnisse aus Forschung und Wissenschaft über Leben und Werk des Orgelbauers Arp Schnitger (1648-1719) verspricht eine Vortragsreihe der Arp-Schnitger-Gesellschaft. Nach dem Auftakt mit dem Referenten Christian Michel über das Werk Arp Schnitgers im Spiegel barocker Gelegenheitslyrik finden noch drei weitere Veranstaltungen im Arp-Schnitger-Centrum an der Raiffeisenstraße 19 in Golzwarden statt.
Bislang unbekanntes Quellenmaterial zur Tätigkeit zweier Arp-Schnitger-Gesellen wird Dr. Krzystuf Urbaniak am Freitag, 25. Oktober, im Arp-Schnitger-Centrum vorstellen. Beginn ist um 19 Uhr. In seinem Vortrag widmet sich der Referent den Orgelbauern Johann Balthasar Held und Johann Michael Röder und wird die Entwicklung des Schnitgerschen Orgelkonzeptes östlich der Oder vorstellen. Die beiden hätten östlich der Oder-Neiße-Linie im 18. Jahrhundert interessante Orgelwerke geschaffen, die das Konzept Schnitgers auf eine originelle, besondere Weise weiterentwickelt hätten. Johann Balthasar Held wirkte überwiegend in der Stettiner Gegend und stand in geschäftlicher Verbindung mit der Arp-Schnitger-Werkstatt, noch nachdem er sich vom Meister unabhängig machte. Er wurde laut Krzystuf Urbaniak zu einem der großen Väter der schlesischen Orgelbauschule des 18. Jahrhunderts.
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Der Referent studierte Orgel und Cembalo in Warschau und Stuttgart, promovierte 2012 in Krakau. Regelmäßig veröffentlicht er über historische Aufführungspraxis und Aspekte der Orgelbaukunst.
Zum Vortrag „Arp Schnitger auf dem Jungfernstieg – Ein virtueller Rundgang durch das barocke Hamburg“ lädt die Arp-Schnitger-Gesellschaft für Freitag, 8. November, ein. Ab 19 Uhr wird Dr. Dorothea Schröder referieren. Sie hat viele Jahre als Dozentin am Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Hamburg gelehrt und lebt jetzt als freiberufliche Musikhistorikerin in Cuxhaven.
Im Gegensatz zu Städten wie Paris und Wien wurde Hamburg im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört. Und so sind im heutigen Hamburg nur wenige Spuren aus der Lebenszeit Arp Schnitgers zu finden. Geblieben sind allerdings Text- und Bildquellen, um wenigstens in der Fantasie Meister Schnitger auf seinem Weg durch Hamburg zu begleiten: Wo wäre beispielsweise der ideale Ort gewesen, um mit Dieterich Buxtehude zusammenzukommen?
Der Geschichte der Hus-Schnitger-Orgel von 1673 in der St. Johanniskirche zu Sandstedt wird sich Dr. Dietrich Diederichs-Gottschalk am Freitag, 22. November, widmen. Beginn ist wieder um 19 Uhr im Arp-Schnitger-Centrum an der Raiffeisenstraße 19 in Golzwarden.
Im Jahr 1962 war am Orgelprospekt in Sandstedt eine Inschrift freigelegt worden, deren vergoldete Schrift besagt, dass die Orgel 1671 gebaut wurde. Weitere Belege darüber ließen sich jedoch nicht finden. Erst intensive Recherchen im Pfarrarchiv belegten, dass die Orgel nachweislich im Jahr 1673 von Berendt Hus und seinem Gesellen aus Glückstadt gebaut wurde. Der Geselle war kein Geringerer als Arp Schnitger, der im Jahr 1673 bereits sieben Jahre in der Werkstatt arbeitete. Der kleine Prospekt trägt laut Dietrich Diederichs-Gottschalk schon ganz die Handschrift Arp Schnitgers.
Der Referent war zuletzt bis 2012 Gemeindepastor in Sandstedt. Zurzeit arbeitet er an einer Konfessionskulturgeschichte der norddeutschen Marschen.