Burhave Amy Winehouse, die legendäre englische Souldiva, war für Karl Lagerfeld eine Stil-Ikone, der er im Jahr 2007 sogar eine eigene Kollektion widmete. Der Modezar hätte am Samstag im Butjadinger Hof in Burhave sicherlich auch seine helle Freude an Sängerin Jutta Gürtler gehabt: Lederrock, weiße Bluse, riesige Ohrringe, dynamisches Auftreten, ordentlich Schminke, tolle Stimme und natürlich die Bienenkorb-Frisur – alles bis auf die blonden Haare kaum vom Original zu unterscheiden.
Thomas Kattau hatte wieder zu einem Konzertabend geladen und treffsicher auf das Trio Valerie gesetzt – das sind Jutta Gürtler am Mikrophon, Yeti Mansena an den Keyboards und Dennis Eickermann am Bass. Die beiden Jungs sind Urgesteine der Nordenhamer Musikszene und lieferten den grandiosen musikalischen Teppich für den Auftritt von Amy Winehouse alias Jutta Gürtler.
Diese sang mit ihrer imponierenden und facettenreichen Soulstimme vornehmlich Songs aus den beiden Alben „Frank“ und „Back to black“, etwa die bekannten Hits „Rehab“ und „Valerie“.
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Jutta Gürtler stammt ebenfalls aus Nordenham, ihre musikalische Ausbildung startete in der Jahnhalle, mittlerweile ist sie Musiklehrerin in Bremen und singt in mehreren Bandprojekten. Sehr charmant, wie sie die etwa 100 Gäste unter anderem bei „Monkey man“ zum Mitsingen animierte.
Amy Winehouse war ein Gesamtkunstwerk: Eine überragende Songschreiberin mit einer einmaligen Stimme und Bühnenpräsenz, gepaart mit einem abgefahrenen Kleidungs- und Frisurenstil. Leider litt sie während ihrer nur achtjährigen Weltkarriere ständig unter Drogen- und Alkoholproblemen, die schließlich 2011 zu ihrem Tod mit nur 27 Jahren führten. Damit wurde sie jüngstes Mitglied des makabren 27er-Clubs – gleichaltrig gestorbene Rockgrößen wie Jim Morrison, Janis Joplin oder Kurt Cobain.
Jutta Gürtler erzählte viele interessante Details und Anekdoten aus Amys Leben, etwa über den selbstverschuldeten Tod ihres Wellensittichs oder den tragischen Versuch, die harten Drogen durch Unmengen von Weißwein zu ersetzen.
Einziger kleiner Wermutstropfen war das vor allem gegenüber den Musikern respektlose Verhalten einiger Besucher, die sich ausdauernd und lautstark im Thekenbereich unterhielten, gerade bei den leiseren Stücken sehr störend.
Nach über zwei Stunden und der anrührenden Zugabe „To know him is to love him“ ging ein toller Abend zu Ende.